Hamburg. Die CDU-Fraktion hat eine Sondersitzung des Innenausschusses zum tödlichen Angriff in einem Barmbeker Supermarkt beantragt.

Die CDU in der Hamburger Bürgerschaft hat eine Sondersitzung des Innenausschusses zu der Messerattacke von Barmbek beantragt. „Die Hintergründe müssen nun schnell und vollständig aufgeklärt werden“, sagte der innenpolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Dennis Gladiator am Sonntag zur Begründung.

Ein 26-jähriger abgelehnter Asylbewerber, der den Behörden als Islamist bekannt war, hatte am Freitagnachmittag im Stadtteil Barmbek unvermittelt auf Menschen eingestochen. Ein 50-Jähriger starb. Sieben weitere Menschen wurden verletzt, einige davon schwer.

Trepoll fordert lückenlose Aufarbeitung des Falls

Gladiator sagte, wenn es Hinweise auf eine psychische Instabilität und eine Radikalisierung gegeben habe, stelle sich die Frage, warum nicht alle entsprechenden Maßnahmen, wie die Fallkonferenz unter Beteiligung entsprechender Experten, ausgeschöpft wurden. „Welche Maßnahmen wie Abschiebehaft oder Präventivgewahrsam waren darüber hinaus noch möglich?“ Die Sicherheit müsse oberste Priorität haben, solche schrecklichen Vorfälle dürften sich nicht wiederholen.

CDU-Oppositionsführer und Fraktionschef Andrè Trepoll forderte eine lückenlose parlamentarische Aufarbeitung des Vorfalls und bezeichnete den 26-jährigen Täter als Terroristen, der Schutz gesucht und diesen schrecklich missbraucht habe. Es gebe erschreckende Parallelen zu anderen Fällen der letzten Zeit. „Er soll bereits als Islamist bekannt gewesen sein. Wieso konnte er sich noch frei durch unsere Stadt bewegen, obwohl er schon auf dem Radar der Sicherheitsbehörden aufgetaucht ist?“

Auch die FDP will schnelle Klärung der Vorgänge

Katja Suding, die Fraktionsvorsitzende der FDP, hat ebenfalls Parallelen zu vorherigen Taten gezogen: "Die Hintergründe müssen schnell und vollständig aufgeklärt werden. Nach ersten Erkenntnissen ist der Täter ein abgelehnter Asylbewerber, der den Behörden als Gefährder bereits bekannt war. Dieses Muster kennen wir von vorherigen Anschlägen." Auch sie warf die Frage auf, warum der Täter noch nicht abgeschoben war und sich "frei in unserer Stadt bewegen konnte".