Hamburg. Der Landeschef der CDU, Roland Heintze, ist besorgt über das schlechte Bild der Hansestadt während des G20-Gipfels.
Die schweren Ausschreitungen während des G20-Gipfels in Hamburg haben der Stadt als Wirtschaftsstandort laut CDU-Landeschef Roland Heintze einen „Knacks“ gegeben. Nach dem Treffen der großen Wirtschaftsmächte vor knapp drei Wochen herrsche nun zum Teil Verunsicherung, sagte Heintze am Donnerstag. Hamburg sei weltweit in den Schlagzeilen gewesen. „Wir haben drei Tage lang nicht das beste Bild abgeliefert.“ Der „Knacks“ sei zu einem Zeitpunkt gekommen, an dem der Fachkräftemangel für Hamburgs Unternehmen ein immer dringenderes Problem werde.
Leitartikel: Aufklärung in Gefahr
Nach den Krawallen hatte der Hamburger CDU-Fraktionsvorsitzende André Trepoll den Rücktritt von Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) gefordert. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erklärte anschließend, dass sie als G20-Gastgeberin diese Forderung ihrer Hamburger Parteikollegen für falsch halte. Darauf angesprochen sagte Heintze: „Sie sieht es anders.“ Man habe darüber aber sachliche Gespräche geführt.
Partei will Mitgliederkampagne starten
Die Hansestadt müsse nun „eine Standortoffensive“ starten, forderte der CDU-Landeschef. Der rot-grüne Senat habe es schon vor dem G20-Gipfel versäumt, die Zukunft Hamburgs als Wirtschaftsstandort zu sichern. Dem Fachkräftemangel müsse die Stadt durch aktives Anwerben im EU-Ausland begegnen und „Hamburgs Image dabei aufpolieren“. Auch die Themen Gesundheitswirtschaft und Digitalisierung sollten Heintze zufolge vorangetrieben werden. Die Digitalisierung müsse auch in Hamburg zur Chefsache werden, sagte er. „Es darf nicht sein, dass die Chancen der digitalen Transformation daran scheitern, dass nicht mal auf jeder Gewerbefläche schnelles Internet verfügbar ist.“
Zum Bundestagswahlkampf startet die CDU Hamburg eine Werbekampagne, um mehr Mitglieder zu gewinnen. „Wir wollen den Schwung nutzen“, sagte Heintze. Zielgruppe der Kampagne „CDU & DU“ seien die 35- bis 65-Jährigen. Die CDU Hamburg hat nach eigenen Angaben derzeit 7100 Mitglieder, zu Spitzenzeiten waren es mehr als 10.000.
Bei der Bundestagswahl 2013 kam die Partei in der Hansestadt bei den Zweitstimmen auf 32,1 Prozent. Ziel sei es, das wieder hinzubekommen und erneut fünf Abgeordnete nach Berlin zu schicken, sagte Heintze. Wichtig sei der Hamburger CDU auch, den umkämpften Wahlkreis Nord erneut zu gewinnen. Kurz vor der Bundestagswahl am 24. September wird Kanzlerin Angela Merkel am 20. September in der Fischauktionshalle erwartet.
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