Hamburg. 25 Anzeigen liegen gegen Andreas Beuth vor. Der “Anwalt der Linken“ sorgte mit Äußerung zu den G20-Krawallen für Entsetzen.
Die skandalösen Aussagen des selbsternannten „Sprechers der Autonomen“ nach der Randale beim G20-Gipfel haben ein Nachspiel: Wie die Polizei auf Anfrage bestätigte, liegen 25 Strafanzeigen gegen den langjährigen Rote-Flora-Anwalt Andreas Beuth vor. Die Soko „Schwarzer Block“ wurde mit Ermittlungen wegen des Vorwurfs der Belohnung und Billigung von Straftaten beauftragt.
Beuth hatte unmittelbar nach den schweren Ausschreitungen im Schanzenviertel gesagt: „Wir (...) haben gewisse Sympathien für solche Aktionen, aber bitte doch nicht im eigenen Viertel, wo wir wohnen. Also, warum nicht irgendwie in Pöseldorf oder Blankenese? Also da gibt’s auch bei uns großes Unverständnis, dass man (...) die eigenen Geschäfte zerlegt. Die Geschäfte, wo wir selbst, weil wir da wohnen, auch einkaufen.“
Die Aussagen riefen bundesweit Empörung hervor
Der Präsident der Hamburger Anwaltskammer, Otmar Kury, sagte, Beuth beschäme seinen Berufsstand „bis ins Herz“. Auch in der linken Szene wurde Beuth massiv kritisiert. Im Gespräch mit dem Abendblatt ruderte Beuth wenig später zurück: Er habe sich missverständlich ausgedrückt und übernehme eine Mitverantwortung für die Krawalle. Beuth war Leiter der Demonstration „Welcome to Hell“, ist aber kein Mitglied im „Plenum“ der Roten Flora. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm nun eine Geldstrafe oder bis zu drei Jahre Haft.
Unterdessen wird die Suche nach den Tätern aus dem Schwarzen Block vorangetrieben. Dazu sind 10.000 Dateien mit Videos, Bildern und anderen Hinweisen bei der Polizei eingegangen. Die Täter zu identifizieren ist jedoch schwierig.