Hamburg. Für den größten Passagierjet der Welt gibt es viel zu wenig Bestellungen, deshalb wird die Produktion des A380 weiter gedrosselt.
Die geringe Auftragslage für den A380 führt bei Airbus zu Konsequenzen. Der Flugzeugbauer fährt die Produktion seines Flaggschiffes erneut herunter. Statt bisher geplanten zwölf Maschinen pro Jahr will das Unternehmen künftig nur noch acht Exemplare des größten Passagierflugzeugs der Welt bauen.
„Die Situation ist nicht komfortabel“, sagte Vorstandschef Tom Enders am Donnerstagmorgen bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen. Es ist die zweite Ratenabsenkung innerhalb kurzer Zeit. Früher wurden mehr als 20 Maschinen pro Jahr ausgeliefert. Für den A380 sind seit mehreren Jahren Order in größerem Umfang ausgeblieben.
Auch der A320neo bereitet Airbus Schwierigkeiten
Auch der Hochlauf des A320neo-Programms bereitet Schwierigkeiten. Es gebe im Kundenbetrieb immer noch Probleme mit den Triebwerken des Herstellers Pratt & Whitney. Das Unternehmen habe Lösungen bereit gestellt, die aber im Regelbetrieb nicht zuverlässig griffen. „Für 2017 sind weiterhin knapp 200 A320neo-Auslieferungen vorgesehen, dieses Ziel ist jedoch in Anbetracht der genannten Triebwerksprobleme zunehmend anspruchsvoller“, heißt es in der Pressemitteilung.
Die A320-Familie wird rund zur Hälfte in Hamburg endmontiert. Der A380 wird in Toulouse zusammengebaut, erhält auf Finkenwerder aber zum Beispiel die Kabine, wird lackiert und an Kunden in Europa und den Nahen Osten ausgeliefert. Der Umsatz des Konzerns blieb im ersten Halbjahr mit 28,7 Milliarden Euro nahezu unverändert. Das berichtete Ebit sank um drei Prozent auf 1,791 Milliarden Euro.