Hamburg. Winternotprogramm zieht für bis zu zehn Jahre an Friesenstraße. Sozialsenatorin: Herrichtung von Übergangsobjekten vermeiden.
Die Sozialbehörde will in Hammerbrook einen neuen langfristigen Standort für das Winternotprogramm für Obdachlose zur Verfügung stellen: An der Friesenstraße 22 sollen bis zu 460 Plätze entstehen. Es wird zunächst von einer Nutzung von bis zu zehn Jahren ausgegangen. Die teure provisorische Herrichtung von Übergangsobjekten werde so in den kommenden Jahren vermieden und dadurch ein höherer Standard zu perspektivisch geringeren Kosten angeboten, heißt es in einem Schreiben von Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD).
Kein „ganztägiges Aufenthaltsangebot“
Der Standort soll vom 1. November 2017 bis zum 31. März 2018 zum ersten Mal für das Winternotprogramm genutzt werden. Das Gebäude dient als Unterkunft für bis zu 350 Flüchtlinge, die bis Ende Oktober in andere Unterkünfte oder eigene Wohnungen umziehen sollen. In der Immobilie ist auch die Verwaltung von „Fördern & Wohnen“ untergebracht. Das Winternotprogramm soll weiterhin kein „ganztägiges Aufenthaltsangebot“ sein, sondern auf den Zeitraum von 17 bis 9.30 Uhr beschränkt sein.
Politik unterstützt neuen Standort
Die Politik unterstützt den neuen Standort: „Die Friesenstraße liegt unweit der Innenstadt und ist für die Obdachlosen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar“, sagte Grünen-Fraktionschef Michael Osterburg. Mittes Bezirksamtsleiter Falko Droßmann (SPD) sagte: „Das ist ein idealer Standort mit einer langfristigen Perspektive für das Winternotprogramm. Es ist gut, dass die Stadt ihrer sozialen Verantwortung gerecht wird.“ Der Bezirk Mitte werde daran wie immer den größten Anteil übernehmen.