Hamburg. Massive Nachfrage: Die HSH Nordbank sieht einen großen Bedarf an Unterkünften für Studenten und Auszubildende in Hamburg.

Seit dem Jahr 2000 ist der Anteil der Hamburger, die in Einpersonenhaushalten leben, von 48 Prozent auf mehr als 52 Prozent gestiegen. Doch einer Studie der HSH Nordbank zufolge richtet sich der Wohnungsmarkt darauf bisher nicht aus. „In kaum einem Segment des Immobilienmarkts fallen Angebot und Nachfrage so weit auseinander wie bei den Wohnungen mit einem oder zwei Zimmern“, sagt Peter Axmann, Leiter des Bereichs Immobilienkunden bei der Landesbank. Im Zeitraum von 2016 bis 2020 würden voraussichtlich 14.000 dieser kleinen Wohnungen zu wenig fertiggestellt.

Ob für Studenten, Auszubildende oder Fernpendler – gerade für das „Wohnen auf Zeit“ sieht Axmann aufgrund von Nachholeffekten auch mittelfristig einen hohen Bedarf. So ist die Zahl der Studenten in Hamburg in den zurückliegenden neun Jahren um 40 Prozent auf 100.000 gestiegen. Prognosen der Kultusminister zufolge wird es in der Hansestadt im Jahr 2025 gut 40 Prozent mehr Studienanfänger als 2005 geben – das ist die zweithöchste Steigerungsrate in Deutschland.

Doch zuletzt waren in Hamburg nur vier Prozent der Studenten in einer Wohnanlage des Studierendenwerks untergebracht. Daneben gibt es in der Stadt 38.000 Auszubildende, von denen viele ebenfalls eine kleine Wohnung benötigen. Denn bei den Mitgliedsfirmen der Handelskammer, bei denen zusammen 22.000 junge Menschen eine Lehre absolvieren, werde mehr als jede zweite dieser Lehrstellen mit Auswärtigen besetzt, erklärte Fin Mohaupt, Leiter der Ausbildungsberatung bei der Handelskammer: „Umso wichtiger ist es, auch ihnen bezahlbare Wohnmöglichkeiten anzubieten und das Angebot hier erheblich auszuweiten.“

Auf diese massive Nachfrage nach „Wohnen auf Zeit“ in Hamburg reagiert die International Campus AG (IC) aus München, die an vier Standorten in der Hansestadt für insgesamt 270 Millionen Euro rund 1500 Apartments für Auszubildende, Studenten und junge Berufsanfänger erstellen will.

Großes Projekt in Altona

Das größte dieser Projekte mit einem Investitionsvolumen von 110 Millionen Euro – die Finanzierung kommt von der HSH Nordbank – und 777 Wohneinheiten wird unter dem Namen „The Fizz“ in Altona gebaut und soll zum Sommersemester 2019 eröffnet werden. Die Mieten reichen von 220 Euro kalt bis zu 1350 Euro für 45-Qua­dratmeter-Wohnungen – warm und inklusive umfassender Serviceleistungen. IC-Chef Horst Lieder sieht in Hamburg Potenzial für weitere Standorte.