Hamburg . Grüne im Bezirk verweisen auf neue Messwerte für den Hamburger Luftreinehalteplan. Sorge um Durchfahrtverbote für Diesel-Fahrzeuge.
Mehr schadstoffarme Linienbusse, ein Ausbau des Fahrradverkehrs aber auch Durchfahrtverbote für ältere Dieselfahrzeuge auf zwei Straßen in Altona: Das sind die wesentlichen Pläne des Senats zu Verbesserung der Hamburger Luft. Die bisher geplanten Maßnahmen zur Fortschreibung des Luftreinehalteplans gehenTeilen der Bezirkspolitik im besonders betroffenen Bezirk Altona aber nicht weit genug.
Die Altonaer Grünen fordern beispielsweise jetzt eine neue Luftmessstation im Bereich Elbchaussee/Klopstockstraße und Pamaille. Sie müsse dauerhafter Bestandteil des Hamburger Luftmessnetzes werden. Hintergrund: Neue Erkenntnisse zum Luftreinehalteplan zeigten, dass in diesem Bereich die Stickoxid-Belastung besonders groß sei und überwiegend durch den Schiffsverkehr im nahen Hafen begründet ist. Mit der neuen Messstation sollen Erfolge bei der Reduzierung überprüfbar sein, fordern die Altonaer Grünen. Die SPD signalisierte bereits Zustimmung. "Wir können uns eine solche Station gut vorstellen", sagt der Vorsitzende der Bezirksversammlung, Frank Toussaint.
CDU bezweifelt Wirksamkeit der Durchfahrtverbote
CDU und FDP bezweifeln indes die Wirksamkeit der jetzt geplanten Durchfahrtverbote auf der Stresemannstraße (von Harkortstraße bis Neuer Pferdemarkt) für Diesel-Lkw ohne Euronorm 6. Sowie ein ebenfalls geplantes Verbot für Lkw- und Pkw-Diesel ohne Euronorm 6 auf der Max-Brauer Allee. Über genaue Folgen dieser Maßnahmen müsse der Bezirk künftig besser informiert werden, fordern CDU und FDP in ähnlich lautenden Anträgen.
Vor allem mit Blick auf die Max Brauer-Allee, da es dort für den Anlieferungs- und Kundenverkehr der Geschäfte keine anderen Anfahrtmöglichkeiten gebe. Und die CDU gibt zu bedenken, dass solche Durchfahrtverbote insgesamt kaum Verbesserungen bringen würden – weil sie dann an anderer Stelle wieder zu einer Verschlechterung führen könnten, weil sich der Verkehr nur verlagert. "Mit den geplanten Durchfahrtsbeschränkungen wird Altona nur mit weiteren Verkehrsproblemen versorgt, ohne sicherstellen zu können, dass die Luftqualität tatsächlich verbessert wird", heißt es in dem CDU-Antrag.