Hamburg. Jüngst wurden im Triebwerksbereich Jobs gestrichen. Nun gibt es eine vorgezogene Gratifikation für die Mitarbeiter.

Im Juli 2016 hat Lufthansa Technik ein Sparpaket für den Bereich Triebwerksüberholung auf den Weg gebracht, das den Abbau von 700 Arbeitsplätzen in Hamburg und deutlich verschlechterte Konditionen für die verbleibenden Beschäftigten vorsah. Nun erhalten sie eine Sonderzahlung: Nach Informationen des Abendblatts wird eine Erfolgsbeteiligung, die ursprünglich erst für 2018 vorgesehen war, um ein Jahr vorgezogen.

Dabei gebe es zum Beispiel für Mitarbeiter mit einem Jahresgehalt von 50.000 Euro einen Bonus von 650 Euro, der mit der Juni-Vergütung ausgezahlt werde, hieß es dazu von Lufthansa Technik auf Anfrage. „Das Unternehmen will damit zum Ausdruck bringen, dass es die Flexibilität und die Veränderungsbereitschaft der Beschäftigten sehr zu schätzen weiß“, sagte ein Firmensprecher. Mit der Sonderzahlung würdige man die „sehr guten wirtschaftlichen Ergebnisse“ des Triebwerks­bereichs. Dieser habe aktuell 1800 Mitarbeiter, davon 1300 in Hamburg.

Belegschaft schrumpft

Im vergangenen Sommer war beschlossen worden, die Belegschaft in dieser Sparte langfristig von 2000 auf 1300 Personen zu reduzieren. Für Hamburg wurde damals ein Abbau von 1800 auf 1100 Beschäftigte angekündigt. Ein weiterer Bestandteil des Effizienzprogramms war eine Ausweitung der Wochenarbeitszeit von 37,5 auf 39,5 Stunden und die Umstellung von einem Zwei- auf ein Dreischichtsystem, das nun auch den Sonntag einschließt.

Zudem wurde die bereits vereinbarte Tariferhöhung für 2017 von konzernweit 2,2 Prozent auf nur 0,33 Prozent im Triebwerksbereich gekappt. Lufthansa Technik hatte die Einschnitte unter anderem mit der Einführung neuer, deutlich wartungsärmerer Triebwerkstechnologien erklärt. Darüber hinaus sorge der hohe internationale Wettbewerbsdruck dafür, dass am Standort Hamburg deutlich effizienter und günstiger gearbeitet werden müsse, um die führende Position auf dem Weltmarkt zu sichern. Mit den damals verkündeten Schritten sei die Sparte Triebwerksüberholung in der Hansestadt langfristig gesichert.

Für den Bereich Flugzeugüberholung in Hamburg hatte das Unternehmen mit den Arbeitnehmervertretern über eine Vereinbarung nach ähnlichem Muster verhandelt, hier gab es jedoch kein Ergebnis. Mitte Dezember 2016 teilte Lufthansa Technik mit, man werde diesen Bereich Ende Mai 2017 schließen. Den 300 davon betroffenen Beschäftigten würden andere Arbeitsplätze in Hamburg angeboten.