Hamburg. Mit gebrochenen Mittelholm im Flügel stand die Junkers Ju 52/3m im Hangar in Hamburg. Nun soll es bald wieder Rundflüge geben.
Seit September 2015 ist es um „Tante Ju“ ruhig geworden. Mit einem gebrochenen Mittelholm im Flügel stand der Flugzeugoldtimer in einem Hangar bei Lufthansa Technik in Hamburg. Am Donnerstag ist die Junkers Ju 52/3m erstmals nach ihrem langen Reparaturaufenthalt wieder auf die Startbahn des Flughafens in Fuhlsbüttel gerollt.
In Abstimmung mit der Flugsicherung hätten die Piloten zwei Startläufe absolviert, teilte die Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung (DLBS) als Besitzer der Maschine mit.
Dabei wird das Flugzeug unter realen Bedingungen beschleunigt und das Zusammenspiel aller Komponenten wie Motoren, Steuerung, Elektronik und Bremsen in Bewegung getestet. Beim zweiten Startlauf erreichte „Tante Ju“ ein so hohes Tempo, dass das hintere Spornrad schon in der Luft war, das Hauptfahrwerk aber noch nicht. Nun würden die Ergebnisse analysiert und die weiteren Schritte entschieden. In einigen Tagen soll das Flugzeug dann wieder in die Luft gehen. Zunächst ist ein etwa zehnminütiger Werkstattflug geplant, im Anschluss soll es einen Streckenflug nach Lübeck oder Kiel geben – je nach Wetterlage.
Erste Rundflüge ab dem 15. Juni
In den Wochen darauf werden die insgesamt 23 Piloten geschult. Die Saison startet Anfang Juni mit einem Flug von Fuhlsbüttel nach Dessau, in die Geburtsstadt der Maschine. In Hamburg gibt es die ersten Rundflüge ab dem 15. Juni – Tickets von Fuhlsbüttel aus sind für 2017 aber alle ausverkauft.
Im Sommer 2016 stand „Tante Ju“ schon vor ihrem Comeback. Doch bei einem wichtigen Ersatzteil wurden Haarrisse festgestellt. Die DLBS entschied sich für eine umfassende Sanierung. In den vergangenen 20 Monaten wurden bei Lufthansa Technik in mehr als 20.000 Arbeitsstunden die Holme ausgetauscht sowie der Unterbau der Flügel und die Außenbeplankung erneuert. Die Kosten für die Reparatur des 81 Jahre alten Flugzeugs stiegen in den siebenstelligen Bereich.