Hamburg. Fast alle der 7500 Mitarbeiter dürfen während des G20-Gipfels wegen Sicherheits- und Verkehrslage zu Hause bleiben.
Auf ganz unterschiedliche Weise gehen große Hamburger Unternehmen mit den zu erwartenden Einschränkungen während des G20-Gipfels um: Alle Mitarbeiter der Hamburg Messe, die nicht für das Großereignis gebraucht werden, sind gehalten, am 7. Juli (Freitag) Überstunden abzubauen oder einen Urlaubstag zu nehmen, die 2500 Beschäftigten von Beiersdorf können an dem Tag von zu Hause aus arbeiten.
Lufthansa Technik geht noch einen Schritt weiter: Die Luftwerft gewährt ihren rund 7500 Mitarbeitern einen Tag bezahlten Sonderurlaub. Wegen der Schwierigkeiten bei der An- und Abfahrt habe der Vorstand entschieden, die Arbeit am 6. und 7. Juli „auf das betrieblich absolut notwendige Maß zu reduzieren“, teilte das Unternehmen im Intranet mit. Wer schon am Donnerstag dem Arbeitsplatz fernbleiben will, muss dazu allerdings Urlaub nehmen oder das Zeitkonto belasten.
Zeitgutschrift auf Stundenkonto
Am Freitag aber würden die Beschäftigten wegen der „zu erwartenden besonders starken Einschränkungen“ von der Pflicht zur Arbeitsleistung entbunden – „unter Fortzahlung der Grundvergütung“. Bei Mitarbeitern, denen für diesen Tag bereits Urlaub oder Freizeitausgleich genehmigt wurde, werde der 7. Juli nicht als Urlaubstag abgezogen beziehungsweise das Zeitkonto nicht belastet. Wenige Hundert Beschäftigte, die am Freitag aus betrieblichen Gründen nicht freigestellt werden können, erhalten als Ausgleich eine Zeitgutschrift auf ihr Stundenkonto.
„Wir finden, das ist eine gute Entscheidung“, sagte der für die Lufthansa-Konzerntochter in Hamburg zuständige Ver.di-Gewerkschaftssekretär Natale Fontana. Der Betriebsrat habe allerdings zwei Tage Sonderurlaub angeregt.
Eng in Vorbereitungen mit eingebunden
Wie vom Abendblatt berichtet, ist Lufthansa Technik in die G20-Vorbereitungen am Flughafen eng eingebunden. Auf dem Vorfeld und in den Hallen des Flugzeugwartungsbetriebs werden Jets der Gipfelteilnehmer abgestellt sein. Außerdem sollen Delegationen über das Tor von Lufthansa Technik den Flughafen-Sicherheitsbereich verlassen. Hinzu kommt: Die Luftwerft liegt an der Südseite des Airports und damit zwischen dem Flughafen und der Innenstadt, dürfte also auch von Verkehrsbehinderungen während der Ankunftsphase des G20-Gipfels stark betroffen sein.
Bei der Flughafengesellschaft selbst ist die Personalsituation ganz anders als bei Lufthansa Technik. „Wir brauchen während der G20-Phase eigentlich jeden hier“, sagt eine Flughafensprecherin. „Bei uns geht es eher darum, wie wir sicherstellen, dass in dieser Zeit möglichst alle zur Arbeit kommen können. Der Flughafen erwartet zum G20-Gipfel ungefähr 70 Sondermaschinen. Sie werden ab dem Donnerstagnachmittag in Hamburg ankommen. Am Freitag treffen sich die Staatschefs und die fast 20.000 Delegierten in den Hamburger Messehallen zu diversen Arbeitssitzungen.