Hamburg. Bankengruppe hat eine neue Struktur. Töchterunternehmen agieren als Zweigniederlassungen. Personalabbau soll sozialverträglich sein.

Die Hamburger Bankengruppe M.M.Warburg & CO ist nach eigenen Angaben gut in das Jahr 2017 gestartet. Aufgrund der sich weiter verbessernden Konjunkturdaten „sind die Geschäftsaktivitäten in den meisten Bereichen lebhaft“, wie das Institut am Dienstag mitteilte. Das organische Wachstum mit personellen Verstärkungen in den Geschäftsbereichen Rentenmarkt, Internationale Schiffsmärkte und Private Banking mache sich in diesem Jahr zunehmend bemerkbar.

M.M. Warburg tritt 2017 mit einer grundlegend veränderten Aufstellung an: Im Oktober 2016 wurden die Tochtergesellschaften Bankhaus Hallbaum (Hannover), Bankhaus Löbbecke (Berlin), Bankhaus Plump (Bremen) und Schwäbische Bank (Stuttgart) auf die Hamburger Muttergesellschaft verschmolzen. Die bisherigen Töchter agieren nun als Zweigniederlassungen von M.M.Warburg, die Namen werden aber beibehalten. Mit der Zusammenführung reagiere man auf die steigenden Regulierungsanforderungen, „die Kreditinstituten eigenständiges unternehmerisches Handeln in kleineren Organisationseinheiten nahezu unmöglich machen“.

In Hamburg arbeiten mehr als 500 Beschäftigte

In diesem Jahr werde die Warburg-Gruppe erstmals von den Effekten der Verschmelzung profitieren, teilt die Bank weiter mit. Es werde zu einem Abbau von Personal in „überschaubarem“ Rahmen in der Verwaltung der früheren Töchter kommen, weil dort zum Beispiel keine eigene Buchhaltung mehr nötig sei. Dabei geht es offenbar um eine Zahl von Beschäftigten im niedrigen zweistelligen Bereich. Der Personalabbau werde sozialverträglich, unter anderem über Vorruhestandsregelungen, bis 2018 umgesetzt. Im Jahr 2016 hat die Mitarbeiterzahl der Gruppe allerdings noch um 31 auf 1232 Personen zugenommen; in Hamburg hat M.M.Warburg etwas mehr als 500 Beschäftigte.

Die Resonanz von Kunden und Mitarbeitern auf die Verschmelzung war nach Angaben des Bankhauses „sehr positiv“. Das hohe Vertrauen zeige sich auch im Anstieg des verwalteten Vermögens um knapp sechs Prozent auf 54,1 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern erreichte in der neuen Struktur 29,7 Millionen Euro. Für das Vorjahr gibt das Unternehmen ein auf vergleichbarer Basis gerechnetes Ergebnis von 16,0 Millionen Euro an.

Verkauf von Immobilien gleicht Verluste aus

„Das Jahr 2016 hat gezeigt, dass die Kunden uns ihr Vertrauen schenken und eine langfristige Zusammenarbeit anstreben“, sagte Joachim Olearius, Sprecher der Partner. „Gerade in dieser wechselvollen Zeit ist der Wunsch nach einem unabhängigen und verlässlichen Bankpartner groß.“ Weniger zufriedenstellend hätten sich der Zinsüberschuss und die Kosten entwickelt. Dabei leide das Zinsgeschäft auch unter dem „hohen Margendruck durch Wettbewerber, die unwirtschaftliche Angebote machen“. Kostenbelastungen ergäben sich aus „immer neuen Regulierungsanforderungen“, aber auch durch Vorsorgemaßnahmen im Bereich der Schiffsfinanzierungen. Ausgleichen konnte man dies unter anderem durch Erträge aus dem Verkauf eines Immobilienportfolios.