Hamburg. Behörde und Studierendenwerk planen je 50 Studenten-Haushalte an zwei Standorten. Grünen-Fraktionschef: „Win-win-Situation“.

Aus geplanten Flüchtlingsunterkünften in Hamburg sollen neue Wohnungen für Studierende und Auszubildende werden. Eine entsprechende Kooperationen zwischen der Stadt und dem Hamburger Studierendenwerk hat der rot-grüne Senat am Freitag bekanntgegeben.

Ab 2018 sollen demnach Wohnungen aus dem Projekt „Flüchtlingsunterkünfte mit der Perspektive Wohnen“ am Mittleren Landweg und am Hörgensweg auch an Studierende und Auszubildende vermietet werden. Das fördere „die Durchmischung der Quartiere im Sinne der abgeschlossenen Bürgerverträge“, sagte SPD-Fraktionschef Andreas Dressel.

Standorte in Nähe zu Hamburger Hochschulen

Die Kooperation sei eine „tolle Win-win-Situation für Hamburg“, sagte Anjes Tjarks, Vorsitzender der Grünen-Bürgerschaftsfraktion. Den Studierenden werde damit ein zusätzliches Wohnangebot auf dem umkämpften Hamburger Wohnungsmarkt angeboten. Dies steigere auch die Attraktivität der Hansestadt als Hochschulstandort. Zugleich würden die Erfolgschancen von Integration in Hamburg verbessert. „Wir wissen, dass in gemischten Quartieren die Einbindung von zu uns geflüchteten Menschen am besten funktioniert“, sagte Tjarks.

Nach Angaben der Stadtentwicklungsbehörde eignen sich die Standorte am Hörgensweg und am Mittleren Landweg besonders gut für eine Kooperation mit dem Studierendenwerk, da sie in unmittelbarer Nähe zu Hamburger Hochschulen liegen. Zudem sind sie gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind.

Geplant sind jeweils 50 Studenten-Haushalte

Auch Jürgen Allemeyer, Geschäftsführer Studierendenwerk Hamburg, ist begeistert. „Wir werden die Standorte bei wohnungssuchenden Studierenden bewerben und bieten so nicht nur preisgünstige Wohnmöglichkeiten, sondern tragen auch zu einer sozial ausgewogenen Stadtteilentwicklung bei“, sagte er. „Ein Zusammenleben von Studierenden und Menschen mit Fluchthintergrund bietet für beide Gruppen Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten.“

Die Behörde und das Studierendenwerk planen nun jeweils 50 Studenten-Haushalte am Mittleren Landweg und am Hörgensweg an. „Voraussetzung dafür ist, dass die Eigentümer zustimmen und an den jeweiligen Standorten bauplanungsrechtlich das Wohnen zulässig ist“, heißt es in der aktuellen Mitteilung. Mit der sogenannten Vorweggenehmigungsreife des Bebauungsplans ist für beide Standorte ab 2018 zu rechnen.