Hamburg. Einer der chinesischen Investoren soll die Buchprüfung bei der maroden Landesbank, die einem Angebot vorausgeht, abgebrochen haben.
Der chinesische Luftfahrt- und Finanzkonzern HNA hat das Interesse an einer Übernahme der HSH Nordbank verloren. "Weder die HNA-Gruppe noch Tochterfirmen werden eine Offerte machen", zitierte das "Handelsblatt" am Mittwoch einen HNA-Sprecher. Ein Insider sagte, HNA habe die Prüfung der Bücher der angeschlagenen Landesbank abgebrochen. HNA gehörte neben dem Versicherer Anbang und dem US-Finanzinvestor Apollo zu den Bietern für die HSH Nordbank, deren Name durchgesickert war. Insgesamt waren Insidern zufolge zuletzt noch sieben bis neun HSH-Interessenten im Rennen.
Die HSH, die mehrheitlich den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein gehört, muss auf Druck der EU-Kommission bis 2018 verkauft werden, sonst wird das Geldhaus abgewickelt. Die Bank selbst geht davon aus, dass es keinen Käufer für die ganze HSH geben wird, sondern nur für ihre beiden Teile: Die profitable Kernbank, in der das Firmenkunden- und das Immobiliengeschäft gebündelt sind, könnte an ein anderes Geldhaus gehen. Die defizitäre Abbaubank, in der die meisten faulen Schiffskredite lagern, könnte an einen Finanzinvestor verkauft werden.
HNA hatte zuletzt Schlagzeilen gemacht, weil sie innerhalb weniger Monate eine 3,5 Milliarden Euro schwere Beteiligung von 9,9 Prozent an der Deutschen Bank aufgebaut hatte. Den kleinen Wiener Vermögensverwalter C-Quadrat, über den die Chinesen das Deutsche-Bank-Aktienpaket halten, hat HNA kurz darauf mehrheitlich übernommen.