Hamburg. Zwei chinesische Konzerne sollen zu den Bietern gehören. Die Finanzbehörde ist nun optimistischer im Verkaufsprozess.

Zwei chinesische Finanzkonzerne strecken ihre Fühler nach der HSH Nordbank aus. Neben dem Tourismus- und Finanzkonglomerat HNA zähle auch der Versicherer Anbang zu den Bietern für die kriselnde Landesbank, sagten zwei mit Vorgang vertraute Personen am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Insgesamt seien noch zwischen sieben und neun Interessenten im Rennen.

Ein Sprecher der Hamburger Finanzbehörde wollte sich dazu nicht äußern, betonte jedoch: "Unsere Erwartungen mit Blick auf den Verkaufsprozess haben sich in den letzten Wochen verbessert."

HSH Nordbank muss bis 2018 verkauft sein

Die HSH, die mehrheitlich den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein gehört, muss auf Druck der EU-Kommission bis 2018 verkauft werden. Sonst wird das Geldhaus abgewickelt. Die Bank selbst geht davon aus, dass es keinen Käufer für die ganze HSH geben wird, sondern nur für ihre zwei Teile: Die profitable Kernbank, in der das Firmenkunden- und das Immobiliengeschäft gebündelt sind, könnte an ein anderes Geldhaus gehen. Die defizitäre Abbaubank, in der die meisten faulen Schiffskredite lagern, könnte an einen Finanzinvestor verkauft werden.

Insider halten es aber auch für denkbar, dass die Abbaubank am Ende in einer "Bad Bank" der Länder abgewickelt wird. Entsprechend deuten mit dem Vorgang vertraute Personen Aussagen von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig in einem NDR-Interview Anfang der Woche. Die Länder hätten einen Veräußerungsprozess für die Kernbank auf den Weg gebracht, sagte Albig. "Und wir haben für die schlechten Risiken in der Bilanz der Bank eine Sonderkonstruktion gefunden, dass sie am Ende in die Haushalte von Hamburg und Schleswig-Holstein kommen, weil wir die einzigen sind - anders als ein Unternehmen – die sie über viele viele viele Jahre dann aus diesen Haushalten langsam wieder herauswachsen lassen können."