Hamburg. Frauen in der Mehrzahl. Hammerbrook und HafenCity legen am stärksten zu. Poppenbüttel und Rissen sind die Rentner-Hochburgen.

Die entscheidende Zahl steht ganz am Ende der zwölfseitigen Veröffentlichung des Statistikamts Nord: 1.860.759 Menschen waren Ende 2016 in Hamburg gemeldet. Gut 26.000 mehr als ein Jahr zuvor und ein noch nie erreichter Wert – wobei aus dem bisherigen Rekordjahr 1964, als 1,857 Millionen Menschen in Hamburg lebten, nur die „amtliche Bevölkerungszahl“ bekannt ist. Die Auszählung aus dem Melderegister, die das Statistikamt jetzt vorgelegt hat und die meist leicht vom „amtlichen“ Wert abweicht, gibt es erst seit 1987. Das sagen die Daten aus:


Hamburg, Stadt der Frauen
: In Hamburg gibt es einen Frauenüberschuss von gut 30.000 Bewohnern: 945.440 Frauen (50,8 Prozent) stehen 915.319 Männer gegenüber. In den Bezirken Eimsbüttel (52,2 Prozent Frauen), Hamburg-Nord (52,1), Wandsbek (51,6), Altona (51,5) und Bergedorf (50,8) ist das weibliche Geschlecht in der Mehrheit. Nur in Hamburg-Mitte (47,2 Prozent) und Harburg (49,6) ist das nicht so.

Leitartikel: Hamburg ist ausverkauft

Der „weiblichste“ Stadtteil ist die Insel Neuwerk, wo 18 von 32 gemeldeten Bewohnern (56,3 Prozent) Frauen sind. Unter den „großen“ Stadtteilen sind Eppendorf (54,7 Prozent Frauen), gefolgt von Poppenbüttel (54,1) und Hoheluft-Ost (54,0) am weiblichsten. Auffallend: Westlich von Altona sind die Frauen fast überall in der Mehrzahl: Ottensen (52,4 Prozent), Othmarschen (52,0), Nienstedten (53,0), Blankenese (53,2), Iserbrook (53,5) und Rissen (53,7) sind fest in ihrer Hand.

Männer dominieren hingegen vergleichsweise dünn besiedelte Stadtteile wie Steinwerder (68,4 Prozent), Billbrook (63,0), Kleiner Grasbrook (62,6), Hammerbrook (62,0) und Billwerder (58,0). Aber auch Szene-Stadtteile wie St. Georg (56,2), HafenCity (54,7) und St. Pauli (53,6) haben einen deutlichen Männer-Überschuss.

Der Anteil der Über-65-Jährigen ist am höchsten in Poppenbüttel: Mit 33,4 Prozent ist dort jeder Dritte im Rentenalter. Es folgen Rissen (30,6 Prozent), Marmstorf (29,5) und Wellingsbüttel (28,5). Die wenigsten Alten leben in Hammerbrook (3,1 Prozent), Kleiner Grasbrook (5,2) und Billbrook (5,4). Auch angesagte Stadtteile wie die HafenCity (9,3 Prozent) und St. Pauli (9,6) haben einen relativ kleinen Anteil älterer Bewohner. Hamburgweit liegt ihr Anteil bei 18,3 Prozent.

Junge Einwohner, die 18 Jahre oder jünger sind, findet man dagegen auffallend oft in Stadtteilen, die mit „Neu“ beginnen: In Neuland stellen sie 24,7 Prozent der Einwohner, gefolgt von Neuallermöhe (23,5 Prozent) und Neuenfelde (21,7). Auch in den Walddörfern Berg-stedt (21,3), Wohldorf-Ohlstedt (21,2) und Volksdorf (20,2) liegt ihr Anteil deutlich über dem hamburgweiten Schnitt von 16,2 Prozent. Das gilt auch für die HafenCity (20,2), die ja auch noch relativ neu ist.

Der am stärksten wachsende Stadtteil war überraschend Hammerbrook. Dort wuchs die Zahl der Einwohner innerhalb eines Jahres von 2454 auf 4067 – ein Plus von 1613 Köpfen oder 65,7 Prozent. Weniger überraschend ist der zweite Platz für die HafenCity: In dem sukzessive entstehenden Stadtteil waren Ende 2016 exakt 3275 Menschen gemeldet – 956 oder 41,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Auch die von Büros und Geschäften dominierte Altstadt legte um 20,1 Prozent zu und hat nun 2257 Bewohner.

Beeindruckende Wachstumsraten hatten auch Billwerder (plus 10,5 Prozent auf 1584 Einwohner), Borgfelde (plus 9,0 Prozent auf 7461), Bahrenfeld (plus 4,9 Prozent auf 31.047), Tonndorf (plus 4,9 Prozent auf 14.762), Bergstedt (plus 4,7 Prozent auf 10.687), Hohenfelde (plus 4,5 Prozent auf 9886) und Harburg (plus 4,5 Prozent auf 26.098).

Den absolut größten Zuwachs verzeichnete Rahlstedt, das um 1766 auf 90.631 Einwohner anwuchs. Es folgten Hammerbrook (plus 1613 Einwohner), Bahrenfeld (plus 1448), Wilhelmsburg (plus 1310), Harburg (plus 1119), Neu-graben-Fischbek (plus 1112) und Barmbek-Süd (plus 1111).

Dramatisch geschrumpft sind dagegen die Stadtteile im Hafen: Steinwerder verlor von seinen 152 gemeldeten Bewohnern binnen eines Jahres 114 und hatte Ende 2016 nur noch 38 Einwohner. Auch Waltershof schrumpfte – von drei auf zwei Bewohner, Kleiner Grasbrook verlor 44 oder 3,5 Prozent seiner Einwohner – 1218 sind noch übrig.

Die absolut größten Rückgänge erlebten Hamm (minus 379 auf 38.136 Bewohner), Osdorf (minus 367 auf 26.140), Groß Borstel (minus 310 auf 8459), Farmsen-Berne (minus 256 auf 34.634) und Neuallermöhe (minus 181 auf 23.715).

Der größte Stadtteil ist Rahlstedt mit 90.631 gemeldeten Bewohnern, gefolgt von Billstedt (70.234), Eimsbüttel (57.055), Wilhelmsburg (55.074), Winterhude (54.826) und Bramfeld (51.858). Die wenigsten Bewohner leben in Waltershof (2), Altenwerder (3), Neuwerk (32), Steinwerder (38), Gut Moor (133).