Hamburg . Immer mehr Leute machen mit bei „Hamburg räumt auf!“. Warum das sonst ungeliebte Thema so viele Menschen bewegt.

Putzen, Kinderzimmer aufräumen, Abfall sortieren. Das sind Dinge, die nicht gerade zu den Lieblingsbeschäftigungen in den Hamburger Haushalten gehören, und Aufforderungen wie "Schatz, bringst Du mal den Müll weg?" verhallen oft ohne Wirkung.

Wenn es um die eigene Stadt geht, scheinen die Dinge anders zu liegen: Mit neuen Rekorden ist die 20. Aktion von "Hamburg räumt auf" zu Ende gegangen: Über 70.000 Bürger (2016: 66.000) und 1.150 Initiativen (1.105) sammelten in den vergangenen Wochen rund 333 Tonnen Müll (2016: 321 Tonnen), wie die Stadtreinigung (SRH) am Sonntag bilanzierte. Das seien im Schnitt 4,7 Kilogramm pro Teilnehmer gewesen.

Mehr als 55.000 Handschuhe verteilt

Der Frühjahrsputz umfasste vor allem öffentliche Flächen, für welche die SRH bisher keinen Reinigungsauftrag hat. Dazu gehören Spielplätze, Schulhöfe, Parks, Grünanlagen und Gewässerufer. Die Stadtreinigung hatte für die von der Umweltbehörde finanzierte Aktion über 55.000 Handschuhe und mehr als 32.000 Müllsäcke verteilt.

Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) bedankte sich für das Engagement: Die starke Teilnahme zeige, dass Sauberkeit in Hamburg ein Thema sei. Zugleich bedeute die Abfallmenge, dass viele Menschen unachtsam seien und ihren Müll bedenkenlos hinter sich lassen. "Das geht nicht. Und das weiß eigentlich jeder", sagte er.

440 neue Arbeitsplätze bei der Stadtreinigung

Nach den Worten von SRH-Geschäftsführer Rüdiger Siechau plant der Senat, die Verantwortung für die Reinigung des öffentlichen Grundes ab 2018 bei der Stadtreinigung zu konzentrieren. Bis Ende des Jahres 2017 werde man daher rund 440 neue Arbeitsplätze schaffen. Die Kosten sollen über eine neue Straßenreinigungsgebühr finanziert werden.

Zahlreiche Hamburger Unternehmer spendeten rund 400 Sach- und Erlebnispreise für die Aktion. Sie werden bis zu den Sommerferien unter allen Putzinitiativen verlost.