Hamburg. Warum Fotos von schweren Jungs und leichten Mädchen blaue Augen provozieren können, erklären Willkommenstüten auf St. Pauli.
Zehn Gebote. Kennt man doch. Tatsächlich? Es geht auch lokaler. Genauer gesagt: kiezisch. Nicht auf einer Tafel, auf einer Tüte kommen sie daher. Und sie sind nicht Gottes Wort, sondern des Polizisten Rat.
Kiezmanieren und Rotlichtfallen
Ein Abriss über Kiezmanieren und Rotlichtfallen, so wie die Nummer mit der EC-Karte. Ein Trick der leichten Mädchen, um ganz heiße Jungs so richtig zu erleichtern. Säuseln einem glatt ins Ohr, dass man einen Geldautomaten im Keller der Steige habe, an dem die Kollegin schnell den Liebeslohn abhebt, wenn man es sich schon mal „gemütlich“ macht. Da ist das Konto schon mal schnell leer. Gibt’s doch gar nicht. Doch. Es funktioniert schon seit Jahren.
Die „Willkommenstüte“ soll helfen. Hundertfach haben sie die „Udels“, so nennt man auf dem Kiez die Polizisten, mit Leuten von der Interessengemeinschaft am Wochenende aus ihrem Infomobil auf dem Hans-Albers-Platz verteilt – damit auch der letzte Kiezbesucher weiß, wie es läuft, dass Respekt eine wichtige Sache ist und dass Papier und Müll in Papierkörbe gehören, nicht draußen gepinkelt werden darf oder dass die Herbertstraße für kleine Jungs und große Mädchen und Glasflaschen auf der „geilen Meile“ für alle tabu sind.
Zehn Gebote auf einer Tüte
Dass Fotos von schweren Jungs und leichten Mädchen blaue Augen provozieren oder dass in den kleinen Straßen Leute wohnen, die auch mal Ruhe wollen, erfährt man ebenfalls. Und natürlich erfährt man etwas über Alkohol, von dem leider oft mehr getrunken wird , als Verstand und Magen ertragen. Gut, dass die zehn Kiezgebote auf einer Tüte stehen.