Hamburg. Angesichts niedriger Zinsen geben die Hamburger ihr Geld lieber aus. Reisen sind für viele ein wesentlicher Lebensinhalt.
Da es fast keine Zinsen mehr gibt, verlieren die Hamburger immer stärker die Lust am Sparen. Stattdessen reisen sie lieber und geben ihr Geld aus. Das geht aus einer Umfrage von Union Investment hervor, die dem Abendblatt exklusiv vorliegt.
Für deutlich mehr als die Hälfte der Hamburger (57,1 Prozent) sind Reisen ein wesentlicher Lebensinhalt, das ist der höchste Wert von allen Bundesländern. Gleichzeitig geben die Hamburger ihr Geld auch gerne aus. Vier von zehn sagen dies, ebenfalls ein bundesweiter Spitzenwert.
Hohe Immobilienpreise
Da verwundert es nicht, wenn im Gegenzug vergleichsweise wenig Menschen regelmäßig sparen. Nur 44,1 Prozent der Hamburger sagen das von sich. Mehr Sparmuffel gibt es nur in Berlin. Die fleißigsten Sparer hingegen wohnen in Niedersachsen und Bremen, wo deutlich mehr als die Hälfte (55,7 Prozent) der Einwohner monatlich Geld zurücklegt.
Auch die eigene Immobilie ist nur für wenige Bewohner in der Hansestadt ein Grund, Geld auf die hohe Kante zu legen. Nur 17,1 Prozent nennen die eigenen vier Wände als Motiv, Geld zu sparen. Ein Grund dafür könnten die hohen Immobilienpreise in der Stadt sein, die sich viele nicht mehr leisten können. In Baden-Württemberg hingegen motiviert das Eigenheim fast jeden vierten Sparer.
Grund zur Zuversicht bei Altersvorsorge
Beim Thema Altersvorsorge gibt es für die Hamburger trotz der unterdurchschnittlichen Sparbemühungen Grund zur Zuversicht. Gut die Hälfte der Einwohner an Elbe und Alster (50,5 Prozent) sehen die Vorsorge für ihr Alter als Grund zu sparen. 28,2 Prozent besitzen entsprechende Altersvorsorgeprodukte.
Knapp ein Drittel glaubt aber, dass sie zu wenig für die Altersvorsorge tun. „Man sieht, dass die private Altersvorsorge in Hamburg noch Luft nach oben hat“, sagt Andreas Sander, Landesdirektor für Hamburg bei Union Investment, der Fondsgesellschaft der Genossenschaftsbanken.
Viele entscheiden allein über Geldanlage
Jeder dritte Hamburger besitzt eine Wertpapieranlage und hofft damit auf eine höhere Rendite als beim Sparbuch. 13,7 Prozent investieren regelmäßig in einen Fondssparplan. Auf die Hilfe eines Beraters oder einer Bank verzichten übrigens knapp 43 Prozent der Hamburger – sie entscheiden allein über ihre Geldanlagen.