Hamburg . Fast 30 Prozent der Babys, die 2015 zur Welt kamen, haben Mütter über 35 Jahren. Vor einigen Jahren sahen die Zahlen noch anders aus.

Erst Anfang des Jahres verkündete Hamburg einen neuen Geburten-Rekord: Bei 25.063 Geburten kamen vergangenes Jahr in den Kliniken der Hansestadt und dem Geburtshaus 25.602 Kinder zur Welt. In Hamburg kommen also immer mehr Babys zur Welt. Parallel setzt sich ein weiterer Trend fort: Immer mehr Frauen werden mit über 35 Jahren Mutter.

Im Jahr 2015 betrug der Anteil der späten Mütter bundesweit 23,12 Prozent. Deutschlands Hauptstadt der Mütter, die bei der Geburt ihres Nachwuchses älter als 35 Jahre waren, ist Hamburg. Das teilte die Krankenkasse IKK classic am Donnerstag mit. Sie hat die aktuelle Zahlen der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder ausgewertet.

Die wenigsten Mütter über 35 in Sachsen-Anhalt

„Fast 30 Prozent der Hamburger Babys, die 2015 entbunden wurden, haben Mütter die über 35 Jahre älter als sie selbst sind“, sagt Peter Rupprecht von der IKK classic. Zum Vergleich: Im Jahr 2005 betrug der Wert in der Hansestadt noch knapp 26 Prozent, im Jahr 2000 lag er sogar unter 21 Prozent.

Überdurschschnittlich viele Spätgebärende gibt es auch in Berlin: Dort betrug der Anteil der späten Mütter im Jahr 2015 rund 26 Prozent. Auf Platz drei folgt Bayern mit 25 Prozent. Den geringsten Anteil weist Sachsen-Anhalt auf (17 Prozent). Über das Alter der Väter geben die Statistiken übrigens keine Auskunft.

Frauen ab 35 sind Risikoschwangere

Zum Hintergrund: In Deutschland gelten schwangere Frauen ab 35 Jahren als Risikoschwangere. Sie müssen eher mit Komplikationen, wie Schwangerschaftsdiabetes, hohem Blutdruck und einer Plazentaschwäche rechnen, als jüngere Frauen. Probleme wie diese lassen sich in der Regel aber medizinisch gut behandeln.

Die IKK classic weist darauf hin, dass auch das Risiko einer Chromosomen-Anomalie beim Kind oder einer Fehlgeburt mit dem Alter der Mutter wächst. „Ältere Schwangere sollten deshalb die Vorsorgeuntersuchungen besonders gewissenhaft wahrnehmen“, sagt Peter Rupprecht.