Hamburg/Wiesbaden. Immer mehr Eltern sind in Deutschland nicht verheiratet. Die Hansestadt liegt mit ihrem Wert noch einmal über dem Bundesdurchschnitt.

Rund 40 Prozent der Neugeborenen des vergangenen Jahres in Hamburg haben Eltern ohne Trauschein. Bei den Erstgeborenen ist der Anteil mit etwa 46 Prozent sogar noch größer, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Zum Beginn der Aufzeichnungen 1991 lag der Anteil in Hamburg noch bei etwa 26 Prozent. Hinter dem Anstieg verbirgt sich ein Trend, der im Bundesdurchschnitt noch deutlicher ausfällt.

Seit dem Mauerfall hat sich der Anteil der Geburten von nicht miteinander verheirateten Eltern deutschlandweit mehr als verdoppelt: von 15 Prozent im Jahr 1990 auf rund 35 Prozent im Jahr 2015. Große Unterschiede gibt es zwischen den neuen und den alten Bundesländern. Im früheren Bundesgebiet werden immer noch die meisten Kinder in einer Ehe geboren und nur 30 Prozent nicht. In den neuen Ländern hatten mit 61 Prozent doppelt so viele Babys nicht verheiratete Eltern.

Hamburg mit dritthöchstem Anteil in alten Ländern

Am höchsten im bundesdeutschen Vergleich war 2015 der Anteil der außerehelichen Geburten in Sachsen-Anhalt (63 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (62 Prozent). In Berlin hatte jedes zweite Neugeborene nicht verheiratete Eltern (50 Prozent). Innerhalb der alten Bundesländer wiesen Bremen (41 Prozent), Schleswig-Holstein (39 Prozent) sowie Hamburg (38 Prozent) ein überdurchschnittlich hohes Niveau auf.

In Hamburg wurden 2015 laut Statistik insgesamt 19.768 Kinder geboren, davon 7572 in "wilder Ehe" (38,3 Prozent). 10.323 waren Erstgeborene, in 4762 Fällen waren die Eltern nicht verheiratet (46,1 Prozent). Auch 2014 und 2013 war dieser Wert in der Hansestadt bereits bei rund 38 Prozent.