Hamburg. Barkassenführer hatten leblosen Körper im Wasser gemeldet – Großeinsatz verläuft ergebnislos. Verschwinden bleibt rätselhaft

Nach dem Verschwinden des 44 Jahre alten HSV-Managers Timo Kraus haben Meldungen über eine angebliche Wasserleiche am Sonnabendmittag für einen Großeinsatz in der Nähe des Museumshafens in Oevelgönne gesorgt. Doch die Suchaktion auf der Elbe wurde nach zwei Stunden kurz nach 15 Uhr ergebnislos abgebrochen. Der Polizei fehlt weiterhin jede Spur auf den Verbleib des Vermissten.

Nach Informationen des Abendblatts hatten drei Barkassenführer am Sonnabendmittag vor Neumühlen eine auffällige Beobachtung in der Elbe gemacht und diese gemeldet. Es hieß zunächst, dabei würde es sich eindeutig nicht um einen Baumstamm, sondern um eine Person im Wasser handeln. Polizei und Feuerwehr waren mit sieben Streifenwagen und zwei Wasserschutzbooten vor Ort, auch die Feuerwehr war im Einsatz. Zudem sollte sich ein Hubschrauber aus Niedersachsen an der Suche nach der angeblichgen Leiche beteiligen. Dieser konnte jedoch wegen Eisglätte nicht starten. Bei der Aktion suchten Polizisten auch das Ufer der Elbe in Richtung Westen ab, machten dort aber ebenfalls keine Entdeckung.

Der verschwundene HSV-Merchandising-Chef Timo Kraus wird seit mehr als einer Woche gesucht. Der 44-Jährige war nach einer Feier im Restaurant Block Bräu am vorvergangenen Sonnabend gegen 23.30 Uhr in ein Taxi gestiegen, um vermeintlich zu seiner Familie nach Buchholz zu fahren. Nach den Erkenntnissen der Polizei endete die Fahrt aber bereits nach rund einem Kilometer an der Straße Hohe Brücke. Von dort aus ging Timo Kraus nach einer Zeugenaussage möglicherweise zu Fuß und ohne seine Jacke zurück zu den Landungsbrücken. Zur blauen Jeans und den schwarzen Schuhen trug er einen grauen Pullover mit einer kleinen HSV-Raute auf der linken Brustseite. Die beigefarbene Jacke, die er am Abend nach einer Feier im Block Bräu getragen hatte, sah der Zeuge nicht. Wo sich das Kleidungsstück befindet, ist unklar. Vor der „Rickmer Rickmers“ an den Landungsbrücken wurde das Handy von Timo Kraus gegen 0.40 Uhr am Sonntagmorgen letztmals geortet.

Die Polizei hält es für wahrscheinlich, dass der Mann in die Elbe gefallen und ertrunken sein könnte. Eine andere schlüssige Erklärung für sein Verschwinden gibt es nicht. 18 Polizeitaucher hatten am Donnerstag im Bereich der Pontonbrücke 1 am Museumsschiff „Rickmer Rickmers“ vergeblich nach Kraus gesucht. Im Regelfall werden Wasserleichen in der Elbe bereits nach wenigen Tagen entdeckt. Die andauernde Kälte könnte den Prozess jedoch um einige Tage verlängern.

Die Polizei sucht weiterhin den unbekannten Taxifahrer aus der Nacht des Verschwindens. Zeugen, die zu dem Fall weitere Angaben machen können, werden gebeten, sich an die Polizei in Buchholz, Telefon 04181-28 50, oder jede andere Polizeidienststelle wenden. (crh)