Hamburg. UKE-Chef Burkhard Göke zieht beim Neujahrsempfang eine positive Bilanz – trotz der Ungereimtheiten bei Organspenden.

„Es war ein erfolgreiches Jahr mit einigen Turbulenzen“, sagte Prof. Burkhard Göke, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) am Montagabend beim Neujahrsempfang des UKE. Fast 300 Gäste aus Politik, Kultur und Wissenschaft waren der Einladung in das historische Erika-Haus gefolgt.

In seiner Rede hob der Ärztliche Direktor hervor, dass es auch 2016 wieder gelungen sei, ein positives wirtschaft­liches Gesamtergebnis zu erzielen – und das in Zeiten, in denen viele Universitätskliniken rote Zahlen schreiben. In der Zahnmedizin konnte der Modellstudiengang Ident auf den Weg gebracht werden, der im Wintersemester 2018/2019 starten soll.

Unregelmäßigkeiten in Patientenakten

„Aber wir mussten auch mit unerfreulichen Ereignissen umgehen“, sagte Göke. Er meinte damit den Bericht der Prüfungs- und Überwachungskommission zum Lungentransplantationsprogramm des UKE, der im Oktober veröffentlicht wurde.

Die Kommission hatte in zehn von 25 Fällen zwischen 2010 und 2012 Unregelmäßigkeiten in den Patientenakten beanstandet. Sieben Patientenakten der Klinik Großhansdorf, die mit dem UKE kooperiert, waren komplett verschwunden. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen. „Es gibt rückblickend berechtigte Kritikpunkte“, sagte Göke.

Optimismus für das kommende Jahr

Das UKE habe jetzt eine Gutachterkommission mit drei externen Prüfern aus Berlin, Marburg und Essen beauftragt, das Lungentransplantationsprogramm aus den Jahren 2013 bis 2016 eingehend zu prüfen. „Die Prüfer haben ihre Arbeit bereits aufgenommen. Im Frühsommer soll der Abschlussbericht vorliegen“, so Göke.

Mit Optimismus blickt der UKE-Chef auf das kommende Jahr: Im Herbst soll die neue Kinderklinik eröffnet werden. Viele Spender haben den Bau des neuen Kinder-UKE unterstützt. Fast 20 Millionen Euro an Spendengeldern sind bereits zusammengekommen. Jetzt fehlen noch vier Millionen Euro.

Neue Baupläne

Und neue Baupläne werden bereits ins Auge gefasst. Als erstes sollen ein neues Herzzentrum und ein zweiter Forschungscampus entstehen. Die Martini-Klinik, eine Spezialklinik zur Behandlung des Prostatakrebses, soll ebenfalls neu gebaut werden. Später sollen unter anderem auch ein neues Krebszentrum, ein Diagnostikzentrum und ein Psychiatrieneubau entstehen.

„Wir haben einen Zukunftsplan des UKE bis 2050“, sagte Göke. Seine persönlichen Pläne für das neue Jahr hingegen liegen ganz nahe: Heute wird er sich auf die Reise nach Köln machen, um am Abend ein Konzert der Musikband Black Sabbath anzuhören.

Unter den Gästen waren auch der Hamburger Unternehmer Ian Karan, Unipräsident Dieter Lenzen, und Sönke Fock, Chef der Hamburger Agentur für Arbeit.