Hamburg. Tief “Dieter“ lässt die Pegel wieder steigen, auch die Elbphilharmonie ist betroffen. Neues Glatteis in Hamburg vorhergesagt.
Was waren das für dramatische Stunden im Hamburger Hafen, an der Nordsee und vor allem an der Ostsee: Eine Sturmflut drückte das Wasser die Elbe hoch, das Wetter von Tief "Axel" spielte verrückt mit Blitzeis und allem, was das Alltagsleben beschwerlich macht – und nun droht Hamburg eine teilweise Wiederholung dieser "tollen Tage". Denn wie Frank Böttcher vom Institut für Wetter und Klimakommunikation dem Abendblatt bestätigte, rollt am Donnerstagmorgen die nächste Sturmflut auf Hamburg zu. Gegen 4 Uhr soll das Hochwasser über 2 Meter über Normal liegen. Dieses Tief heißt "Dieter".
Was mit der Ostsee ist, die zuletzt von Usedom bis Lübeck so arg gelitten hat, ist noch unklar. In jedem Fall sollten die Hamburger in der Nacht nach der Eröffnung der Elbphilharmonie für das Bekannte gewappnet sein: Fischmarkt überflutet, schwieriger Zugang zu allen Bereichen an der Elbe und Staus rund um St. Pauli. Und auch der zweite Tag der Elbphilharmonie, an der die Konzerte des ersten ein weiteres Mal aufgeführt werden, dürfte für die Besucher eine Herausforderung werden.
Blitzeis: Unwetter in Hamburg und im Norden
Extremwetterlage in Hamburg und im Norden
Der Wind wird nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) starke, zum Teil stürmische Böen mit sich bringen.Regen-, Graupel- und Schneeschauer sind bis Freitag möglich. Außerdem dürfte es nach Auskunft der Meteorologen wieder glatt werden.
Auch Niedersachsens Nordseeküste stellt sich auf ein neues Sturmtief mit schweren Schauern ein. Es werden Windstärke 7 aus westlichen Richtungen und eine Kette von leichten Sturmfluten erwartet. In der Nacht zum Donnerstag werde das Hochwasser 1,5 bis 2 Meter höher als das mittlere Hochwasser eintreten, warnte das Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie am Mittwoch. Dazu weht nach Angaben des DWD ein westlicher Wind mit starken bis stürmischen Böen, an der Nordsee werden Sturmböen erwartet. Begleitet wird der Wintersturm bis Freitag von Regen-, Graupel- und Schneeschauern. Dabei könne es örtlich glatt werden.
Bis Sonnabendfrüh soll die Flut höher ausfallen als normalerweise. Bisher geht der Sturmflutwarndienst beim Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz nicht von besonderen Gefahren aus. Strände, Vorländer und Hafenflächen könnten aber überflutet werden.
Brennender Baum fällt auf Bahnstrecke
Schon am Mittwoch hat das Wetter zu einer gefährlichen Behinderung geführt. Ein Intercity der Deutschen Bahn von Norddeich Richtung Leipzig wurde in Höhe Nienburg (Weser) von einem umgewehten Baum gestoppt. Fahrgäste wurden auf offenen Rettungsloren weitertransportiert.
Der Baum war in der Nähe von Nienburg in die Oberleitung gestürzt war, teilte die Deutsche Bahn mit. Das Feuer griff aber nicht auf den mit rund 200 Reisenden besetzten IC über. Mehr zu diesem und einem weiteren kuriosen Wetter-Bahn-Szenario lesen Sie hier.
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Fehmarn-Deich wird neu gesichert
Unterdessen lässt Schleswig-Holsteins Landesregierung den bei der Ostsee-Sturmflut beschädigten Regionaldeich in Wallnau auf Fehmarn für 200.000 Euro sichern. „In Anbetracht der noch nicht beendeten Sturmflutsaison ist das unbedingt erforderlich“, sagte Umweltminister Robert Habeck (Grüne) am Mittwoch. Anschließend soll der Deich in den kommenden zwei Jahren für rund 2,5 Millionen Euro zudem grundlegend verstärkt werden.
Die Sturmflut hatte in der Nacht zum 5. Januar an der Ostseeküste vereinzelt Schäden verursacht. Vor allem der in der Zuständigkeit des Landes stehende Regionaldeich auf der Ostseeinsel Fehmarn wurde auf einer Länge von knapp 300 Metern stark beschädigt. Außerdem hatte es in der vergangenen Woche durch die Sturmflut an einigen Steilufern Abbrüche gegeben. In Tourismusgemeinden spülte die Ostsee vielerorts Sand von den Stränden.