Hamburg. Tief “Dieter“ lässt die Pegel wieder steigen, auch die Elbphilharmonie ist betroffen. Neues Glatteis in Hamburg vorhergesagt.

Was waren das für dramatische Stunden im Hamburger Hafen, an der Nordsee und vor allem an der Ostsee: Eine Sturmflut drückte das Wasser die Elbe hoch, das Wetter von Tief "Axel" spielte verrückt mit Blitzeis und allem, was das Alltagsleben beschwerlich macht – und nun droht Hamburg eine teilweise Wiederholung dieser "tollen Tage". Denn wie Frank Böttcher vom Institut für Wetter und Klimakommunikation dem Abendblatt bestätigte, rollt am Donnerstagmorgen die nächste Sturmflut auf Hamburg zu. Gegen 4 Uhr soll das Hochwasser über 2 Meter über Normal liegen. Dieses Tief heißt "Dieter".

Was mit der Ostsee ist, die zuletzt von Usedom bis Lübeck so arg gelitten hat, ist noch unklar. In jedem Fall sollten die Hamburger in der Nacht nach der Eröffnung der Elbphilharmonie für das Bekannte gewappnet sein: Fischmarkt überflutet, schwieriger Zugang zu allen Bereichen an der Elbe und Staus rund um St. Pauli. Und auch der zweite Tag der Elbphilharmonie, an der die Konzerte des ersten ein weiteres Mal aufgeführt werden, dürfte für die Besucher eine Herausforderung werden.

Blitzeis: Unwetter in Hamburg und im Norden

Extremwetterlage in Hamburg und im Norden

Ein Fahrradfahrer liegt auf einem Radweg, nachdem er zuvor ausgerutscht war
Ein Fahrradfahrer liegt auf einem Radweg, nachdem er zuvor ausgerutscht war © dpa | dpa
Sieht friedlich aus, ist aber Ausdruck eines gefährlichen Wetters: Möwen auf der dünnen Eisdecke der Binnenlaster in Hamburg
Sieht friedlich aus, ist aber Ausdruck eines gefährlichen Wetters: Möwen auf der dünnen Eisdecke der Binnenlaster in Hamburg © dpa | Bodo Marks
Tödlicher Unfall auf einer Straße bei Devese in der Nähe von Hannover
Tödlicher Unfall auf einer Straße bei Devese in der Nähe von Hannover © dpa | Uwe Dillenberg
Ein Mann wurde in diesem Auto getötet, das gegen einen Baum krachte
Ein Mann wurde in diesem Auto getötet, das gegen einen Baum krachte © dpa | Uwe Dillenberg
Ein Winterdienstfahrzeug muss sich seinen Weg bahnen
Ein Winterdienstfahrzeug muss sich seinen Weg bahnen © dpa | Daniel Bockwoldt
Rettungskräfte stehen am 07.01.2016 an einem umgekippten Lastwagen auf der Autobahn A7 zwischen Flensburg-Harrislee und Flensburg
Rettungskräfte stehen am 07.01.2016 an einem umgekippten Lastwagen auf der Autobahn A7 zwischen Flensburg-Harrislee und Flensburg © dpa | dpa
Eine Frau rappelt sich am Jungfernstieg in Hamburg nach einem Sturz wegen Eisglätte wieder auf
Eine Frau rappelt sich am Jungfernstieg in Hamburg nach einem Sturz wegen Eisglätte wieder auf © dpa | dpa
Ein Kind rutscht wegen starker Glätte an der Hand seiner Mutter aus
Ein Kind rutscht wegen starker Glätte an der Hand seiner Mutter aus © dpa | dpa
Ein VW-Bus ist von der Straße abgekommen
Ein VW-Bus ist von der Straße abgekommen © TV News Kontor | TV News Kontor
Er rutschte in einen Graben und blieb auf der Seite liegen
Er rutschte in einen Graben und blieb auf der Seite liegen © TV News Kontor | TV News Kontor
Einsatzkräfte am Unfallort
Einsatzkräfte am Unfallort © TV News Kontor | TV News Kontor
Ein Junge kratzt in Elmshorn  bei Eisregen die Scheibe eines Autos frei. Spiegelglatte Wege im Norden haben zu Dutzenden Stürzen und Unfälle geführt
Ein Junge kratzt in Elmshorn bei Eisregen die Scheibe eines Autos frei. Spiegelglatte Wege im Norden haben zu Dutzenden Stürzen und Unfälle geführt © dpa | dpa
Ein Mann streut in Elmshorn  einen Gehweg ab, der bei Nieselregen von einer Eisschicht überzogen ist
Ein Mann streut in Elmshorn einen Gehweg ab, der bei Nieselregen von einer Eisschicht überzogen ist © dpa | dpa
Ein Streufahrzeug rutscht bei extremer Glätte über einen vereisten Gehweg
Ein Streufahrzeug rutscht bei extremer Glätte über einen vereisten Gehweg © dpa | dpa
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Der Wind wird nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) starke, zum Teil stürmische Böen mit sich bringen.Regen-, Graupel- und Schneeschauer sind bis Freitag möglich. Außerdem dürfte es nach Auskunft der Meteorologen wieder glatt werden.

Auch Niedersachsens Nordseeküste stellt sich auf ein neues Sturmtief mit schweren Schauern ein. Es werden Windstärke 7 aus westlichen Richtungen und eine Kette von leichten Sturmfluten erwartet. In der Nacht zum Donnerstag werde das Hochwasser 1,5 bis 2 Meter höher als das mittlere Hochwasser eintreten, warnte das Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie am Mittwoch. Dazu weht nach Angaben des DWD ein westlicher Wind mit starken bis stürmischen Böen, an der Nordsee werden Sturmböen erwartet. Begleitet wird der Wintersturm bis Freitag von Regen-, Graupel- und Schneeschauern. Dabei könne es örtlich glatt werden.

Bis Sonnabendfrüh soll die Flut höher ausfallen als normalerweise. Bisher geht der Sturmflutwarndienst beim Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz nicht von besonderen Gefahren aus. Strände, Vorländer und Hafenflächen könnten aber überflutet werden.

Brennender Baum fällt auf Bahnstrecke

Schon am Mittwoch hat das Wetter zu einer gefährlichen Behinderung geführt. Ein Intercity der Deutschen Bahn von Norddeich Richtung Leipzig wurde in Höhe Nienburg (Weser) von einem umgewehten Baum gestoppt. Fahrgäste wurden auf offenen Rettungsloren weitertransportiert.

Der Baum war in der Nähe von Nienburg in die Oberleitung gestürzt war, teilte die Deutsche Bahn mit. Das Feuer griff aber nicht auf den mit rund 200 Reisenden besetzten IC über. Mehr zu diesem und einem weiteren kuriosen Wetter-Bahn-Szenario lesen Sie hier.

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Fehmarn-Deich wird neu gesichert

Unterdessen lässt Schleswig-Holsteins Landesregierung den bei der Ostsee-Sturmflut beschädigten Regionaldeich in Wallnau auf Fehmarn für 200.000 Euro sichern. „In Anbetracht der noch nicht beendeten Sturmflutsaison ist das unbedingt erforderlich“, sagte Umweltminister Robert Habeck (Grüne) am Mittwoch. Anschließend soll der Deich in den kommenden zwei Jahren für rund 2,5 Millionen Euro zudem grundlegend verstärkt werden.

Die Sturmflut hatte in der Nacht zum 5. Januar an der Ostseeküste vereinzelt Schäden verursacht. Vor allem der in der Zuständigkeit des Landes stehende Regionaldeich auf der Ostseeinsel Fehmarn wurde auf einer Länge von knapp 300 Metern stark beschädigt. Außerdem hatte es in der vergangenen Woche durch die Sturmflut an einigen Steilufern Abbrüche gegeben. In Tourismusgemeinden spülte die Ostsee vielerorts Sand von den Stränden.