Hamburg/Kiel. Hamburger und Schleswig-Holsteiner planen im Schnitt einen Lang- und zwei Kurzurlaube. Am beliebtesten sind Ferien am Strand.

Reisende aus den norddeutschen Bundesländern Hamburg (HH) und Schleswig-Holstein (SH) werden 2017 reisefreudig bleiben – daran ändern auch politische Unsicherheiten und Terrorgefahr nichts. Zu diesem Ergebnis kommt die erste regionale Marktanalyse, die Post Reisen im November 2016 zum Thema „Reisen 2017“ durchgeführt hat. Ermittelt wurden das Reise- und Buchungsverhalten sowie das Sicherheitsbedürfnis der Befragten.

Budget liegt über dem Bundesdurchschnitt

Der Analyse zufolge planen die Hamburger und Schleswig-Holsteiner im Jahr 2017 rund drei Urlaube, davon einen Lang- und zwei Kurztrips. Etwas mehr als die Hälfte (51 Prozent) will zudem die gleiche Anzahl von Tagen im Urlaub verbringen wie im Vorjahr. 36 Prozent will mehr, lediglich 13 Prozent weniger Tage verreisen.

Das durchschnittliche Urlaubsbudget liegt nach der Studie in Hamburg und Schleswig-Holstein bei 2855 Euro – und damit um 84 Euro über dem Bundesdurchschnitt von 2771 Euro. Im Vorjahresvergleich verändert sich die Urlaubskasse bei 67 Prozent der Befragten nicht. Mehr Geld haben 24 Prozent zur Verfügung, weniger neun Prozent. Am niedrigsten ist das Reisebudget bei jungen Leuten und Singles; Familien, Senioren, DINKS (Double Income No Kids) und „Empty Nester“ (Eltern, deren Kinder nicht mehr zu Hause leben) liegen in dieser Kategorie in etwa gleichauf. Auffallend ist, dass der Reiseetat mit wachsender Ortsgröße ansteigt.

Städtereisen beliebt

Die bevorzugten Urlaubskategorien der Hamburger und Schleswig-Holsteiner sind Ferien am Strand (53 Prozent) und Städtereisen (48 Prozent), gefolgt von Wander- und Natururlauben (33 Prozent) und Wellnessreisen (20 Prozent). Am beliebtesten ist Strandurlaub bei Familien, während Städtereisen insbesondere junge Leute und Singles ansprechen.

Die Top-Ziele pro Urlaubskategorie sehen folgendermaßen aus: Den mit 14 Prozent größten Anteil der Strandurlauber zieht es auf die Kanarischen Inseln, dahinter folgen die Balearen (13 Prozent) und die Ostseeküste (11 Prozent). Es zeigt sich, dass junge Leute und Singles beim Strandurlaub die Balearen bevorzugen – sonst sind die Kanaren das beliebteste Ziel.

Den Reisenden aus ganz Deutschland ist unterdessen Schweden besonders sympathisch, ergab eine Studie des Marktforschungsinstituts Splendid Research aus Hamburg. Für eine Auslandsreise kommt demnach aber Spanien am ehesten infrage.

Berlin als Ziel im Trend

Bei den Städtereisenden aus Hamburg und Schlewsig-Holstein entscheiden sich 23 Prozent für einen Trip nach Berlin, auf Platz 2 folgt London (12 Prozent), Platz 3 teilen sich Dresden und Barcelona (jeweils 10 Prozent). Der mit 20 Prozent größte Anteil der Wander- und Natururlauber gibt als bevorzugtes Ziel die Mecklenburgische Seenplatte an. Auf Platz 2 und 3 folgen der Harz (14 Prozent) und nicht näher bezeichnete „sonstige“ Ziele in Deutschland (10 Prozent).

Die Mehrheit der Wellness-Urlauber schließlich fährt zur Erholung auf die Nordseeinseln (24 Prozent), knapp dahinter folgen die Ostseeküste (23 Prozent) und die Inseln der Ostsee (22 Prozent). Im regionalen Vergleich lässt sich feststellen, dass viele Menschen diese Art von Urlaub gerne vor der eigenen Haustür verbringen, daher zeigen die Destinationen deutliche regionale Unterschiede.

Terror beeinflusst die Urlaubswahl

Der Sicherheitsaspekt beeinflusst in Hamburg und Schleswig-Holstein das Reiseverhalten – ebenso wie im übrigen Bundesgebiet. 80 Prozent der Reisenden aus HH und SH sehen das Sicherheitsbedürfnis im Urlaub als sehr wichtig oder wichtig an. Nur 5 Prozent finden, dass das Thema weniger oder gar nicht wichtig ist. Des Weiteren geben 15 Prozent bzw. 18 Prozent an, dass Terrorgefahr und politische Instabilitäten ihre Urlaubswahl sehr stark beziehungsweise eher stark beeinflusst haben.

Insgesamt will genau die Hälfte derjenigen aus Hamburg und Schleswig-Holstein, deren Urlaubswahl von Sicherheitsfragen zumindest teilweise beeinflusst wird, 2017 seltener ins Ausland fahren. 43 Prozent dieser Reisenden wollen auf Reisen in ausländische Großstädte verzichten, 15 Prozent sogar auf Flugreisen generell.

Eine Parallele zu Gesamtdeutschland ist bei der Wichtigkeit einer „heilen Welt“ im Urlaub erkennbar: Mit 58 Prozent ist eine solche der Mehrheit der Urlauber aus HH und SH wichtig oder sehr wichtig (Bundesdurchschnitt: 55 Prozent).