Hamburg. Der Pilottest soll noch bis Ende März laufen. Ab Januar soll das Abholen von Retouren getestet werden.
Der Paketdienst Hermes verlängert die Zustellung per Roboter in Hamburg um drei Monate bis Ende März 2017. Seit Herbst transportieren drei Lieferroboter des estnischen Herstellers Starship Technologies in Ottensen und im Grindelviertel Paketsendungen an Privatkunden.
Der Pilottest sollte ursprünglich bis Ende Dezember laufen. „Ab Januar soll auch die Abholung von Retouren getestet werden“, sagte Hermes-Sprecher Ingo Bertram. Dabei werde die Ausstellung der Retourenquittung voraussichtlich über das Smartphone abgewickelt. „Das genaue Verfahren ist in der Ausarbeitung“, so der Sprecher.
Gesteuert wird der Roboter per GPS
Der bundesweit erste Einsatz von Paketrobotern Anfang Oktober hatte für Schlagzeilen gesorgt. Die etwa kniehohen Fahrzeuge starten an ausgewählten Paketshops zu Testhaushalten, im Inneren haben sie das bestellte Paket. Gesteuert wird der Roboter 6D9 per GPS in permanentem Kontakt zur Starship-Leitzentrale in Tallinn, außerdem hat er ständig einen Begleiter („Handler“) an der Seite.
Die Kunden werden per SMS über die Anlieferung informiert und bekommen einen Code, mit dem sich die Ladeklappe öffnen lässt. Während sich in Ottensen und im Grindelviertel laut Hermes eine dreistellige Zahl an Testkunden registrieren ließ, war die Resonanz im geplanten Test-Stadtteil Volksdorf zu gering. Dort ist deshalb bislang kein Roboter unterwegs.
Zufriedenstellende Bilanz
Dennoch zieht der Lieferdienst, der zur Otto-Gruppe gehört, nach den ersten drei Monaten eine zufriedenstellende Bilanz. „Wir sind von der Funktionalität positiv überrascht“, sagt Sprecher Bertram. Allerdings sei die menschliche Begleitung im Moment noch unabdingbar.
Die Passanten hätten nach wie vor viele Fragen zu dem elektronischen Paketboten, teilweise berichteten die Begleiter von 150 Gesprächen pro Arbeitstag. Zudem hat die Stadt Hamburg die Sondererlaubnis für die Paketroboter an die Auflage einer Begleitung geknüpft.
Ob der Paketroboter nach Auslaufen des Modellversuchs weiter durch Hamburg fährt, ist noch unklar. „Aus unserer Sicht müsste die Automatisierung ausgebaut werden“, sagt Hermes-Mann Bertram. Auch eine größere Variante mit zwei unabhängigen Fächern sei wünschenswert. Roswitha Bruhn, von deren Ottenser Geschäft „Rosis Textilpflege“ einer der Roboter startet, hofft auf jeden Fall auf eine Verlängerung. „Ich will ihn behalten“, sagt sie.