Hamburg. Seit Montag wird der Verkehr von der Kieler Straße auf die Autobahn Richtung Norden neu geleitet. Regeländerung auch für Lkw.
In der aktuellen ADAC-Stauprognose für den Weihnachtsreiseverkehr findet die Autobahn 7 im Hamburger Raum mal wieder besondere Erwähnung — eine Vorhersage, die wohl auch über die Feiertage hinaus Bestand haben wird, vor allem für den Bereich Stellingen.
Denn dort gilt im Zuge der Deckel-Bauarbeiten seit Montag rund um die Auffahrt von der Kieler Straße in Richtung Norden eine neue Verkehrsführung.
Nach der Sperrung am vergangenen Wochenende werden Verkehrsteilnehmer nun über eine provisorische Rampe auf die linke Autobahnseite geleitet.
Dort sind, auf der Breite der ursprünglichen drei Fahrspuren in Richtung Süden, ab sofort alle sechs Spuren — drei je Richtung — untergebracht.
Weitere Einschränkungen auf der A7
Abschnitt Schnelsen, Brücke Duvenacker
Die Autobahnüberführung der A 7 im Verlauf der Straße Duvenacker bleibt im Zuge des Ausbaus bestehen, wird aber in den kommenden Wochen saniert. Daher muss die Fahrbahnbreite reduziert werden, sodass die Brücke nur einspurig befahrbar ist. Mit entsprechender Beschilderung wird auf den Gegenverkehr hingewiesen.Die Einschränkungen bleiben voraussichtlich bis Ende 2016 bestehen.
Sperrung Jungborn
Für die Arbeiten am letzten Deckenelement der Weströhre des Schnelsener Deckels ist eine mobile Betonpumpe notwendig, die am Jungborn aufgestellt wird. Deshalb wird der Jungborn zwischen der Kreuzung Frohmestraße/Wählingsallee und Jungborn 8 am 22. Dezember von 8 bis 18 Uhr für zehn Stunden gesperrt. Die Zufahrt für Anlieger ist nur über den Wählingsweg und südlichen Jungborn möglich. Für Fußgänger wird ein Fußweg an der Betonpumpe vorbei eingerichtet. Fußgänger und Radfahrer können den Bereich passieren.
Langenfelder Brücke
November 2016: Der erste Bürgermeister Olaf Scholz besuchte am 15. November die Baustelle und machte sich ein Bild der neuen Fahrbahn Richtung Norden − dem östlichen Brückenteil. Autofahrer Richtung Flensburg nutzen bereits die neue Brücke, da Schilder und Lärmschutz schon montiert worden sind. Im Dezember 2016 erfolgt die Verkehrsumlegung aller sechs Spuren auf die Fahrbahn Richtung Flensburg. Im Vorwege müssen die Mittelstreifen und die Schutzeinrichtungen sowie Fahrbahnmarkierungen für die neue Verkehrsführung angepasst werden. Parallel wird der Abbruch des westlichen Brückenteils bereits vorbereitet. Er startet im Januar 2017.
Rohlfsweg (Langenfelder Brücke)
Die Zufahrt vom Binsbarg in den Rohlfsweg muss weiter für Pkw-Fahrer gesperrt werden. Ursprünglich sollte eine vorübergehende Verkehrs-Freigabe nach der Fertigstellung des Überbau Ost erfolgen. Aufgrund von Umstellungen der Bauabläufe ist dies nicht mehr möglich. Die Fertigstellung des östlichen Bauwerkes erfolgt bis ca. November 2016. Zu diesem Zeitpunkt beginnen im Bereich Rohlfsweg bereits die Vorbereitungsarbeiten für den Abbruch des westlichen Brückenteils. Dann wird die Fahrbahn für den Fuß- und Radweg benötigt. Der Rohlfsweges wird daher durchgängig bis Mitte 2018 für Pkw- und Lkw-Fahrer gesperrt bleiben. Fußgänger können den Rohlfsweg weiter uneingeschränkt nutzen.
Nahe der Langenfelder Brücke
Bis voraussichtlich Juni 2017 steht Autofahrern auf der Straße Binsbarg zur Unterquerung der A 7 nur eine Spur zur Verfügung − jeweils in beide Richtungen. Der Grund: die Langenfelder Brücke wird für den Ausbau der A 7 verbreitert. Um den westlichen Brückenteil abreißen zu können, müssen Hilfsstützen aufgestellt werden. Eine der Stützen wird im Bereich der Straße Binsbarg errichtet. Dadurch wird die Verkehrsneuregelung unvermeidbar.
Brücke Wördemanns Weg
Während der Arbeiten am Deckel Stellingen steht Autofahrern auf dem Wördemanns Weg über die neue Behelfsbrücke nur eine Spur zur Verfügung. Eine Ampel zwischen Nienredder und Theodor-Schäfer-Damm regelt den Verkehr. Die Einfahrt Theodor-Schäfer-Damm bleibt gesperrt − er ist über eine provisorische Straße über den Flamingoweg durchgängig erreichbar. Ist der Tunnel Stellingen fertig gestellt, können im Wördemanns Weg zwei Spuren genutzt werden, die über den neuen Deckel führen.
Verkehr fließt weitgehend störungsfrei
Für die neue Auffahrtrampe ist auf der Kieler Straße ein zweispuriger Linksabbieger entstanden, über den der Verkehr auf die Autobahn geleitet wird. Die Behelfsrampe kann jedoch nur rund 1200 statt bislang bis zu 1700 Fahrzeuge pro Stunde verkraften. "Heute morgen war das kein Problem“, sagte Baustellenkoordinator Gerhard Fuchs (CDU) am Montag dem Abendblatt.
Auch am späten Montagnachmittag lief der Verkehr nach Angaben der Polizei Hamburg weitgehend störungsfrei. Allerdings staute sich der Verkehr unterdessen auf der A7 in Richtung Norden zwischen Waltershof und Schnelsen zwischenzeitlich auf einer Länge von rund 14 Kilometern.
Baustellenkoordinator Fuchs hofft, dass sich die neue Verkehrsführung auch in den kommenden Tagen bewährt. "Wir hoffen, dass wir mit der Zweispurigkeit auch in der Rushhour zwei Drittel der üblichen Fahrzeugmenge auf die A7 kriegen.“ Die übrigen Autofahrer, so erwarten die Verkehrsplaner, werde der Umleitungsempfehlung folgen und die Auffahrten Bahrenfeld und Volkpark nutzen.
"Um die Umleitung über die Anschlussstelle Volkspark anbieten zu können, haben wir zuvor zwei innerstädtische Baumaßnahmen durchgeführt. Sowohl der Eimsbüttler Marktplatz als auch die Auffahrt wurden umgebaut“, so Fuchs.
Lkw dürfen wieder überholen
Eine weitere Maßnahme, die den Verkehr an der Anschlusstelle Stellingen so flüssig wie möglich auf die Autobahn leiten soll: das für Lastwagen in Baustellenbereichen üblicherweise geltende Überholverbot wurde aufgehoben. Das habe sich laut Fuchs am Montag bereits bewährt.
Info: 735 Millionen Euro für OPP-Projekt A7
Die Verkehrsführung über die provisorische Auffahrt wird bis zur Fertigstellung der ersten Tunnelröhre auf der Ostseite bestehen bleiben. Vorläufiger Termin hierfür ist der 31. August 2018.