Eimbüttel. Kaum freigegeben, werden die neuen Sprunginseln als Parkplätze missbraucht. Polizei will nun intensiver kontrollieren.

Die Parkplatznot in Eimsbüttel hat zu einem neuen Auswuchs des Wildparkens geführt: dem missbräuchlichen Abstellen von Autos auf dem Fußgängermittelstreifen. An der neu gestalteten Osterstraße werden seit Fertigstellung der Teilabschnitte vermehrt Fahrzeuge verkehrswidrig geparkt, wie das zuständige Polizeikommissariat 23 auf Abendblatt-Anfrage bestätigt: „Insbesondere wird verbotswidrig schräg geparkt, abends und nachts auch auf Flächen, die nicht zum Parken freigegeben sind, unter anderem auf dem Mittelstreifen.“ Eigentlich waren diese erhabenen, neu gepflasterten Teile in der Fahrbahnmitte als Querungshilfe für Fußgänger vorgesehen. Nun werden sie zweckentfremdet.

Wie das Bezirksamt Eimsbüttel mitteilt, sei der betreffende Streckenabschnitt zwischen Heußweg und Emilienstraße erst am Freitag freigegeben worden. Seither wird die „Sprunginsel“ auch als Parkplatz genutzt. „Die neue Parkordnung an der Osterstraße wird zurzeit von vielen Fahrzeugführern missachtet“, teilt die Polizei mit. „Die Mitarbeiter des Kommissariats ahnden in diesem Bereich täglich eine Vielzahl von Verstößen.“ Falschparker müssten mit Verwarngeldern zwischen 15 und 25 Euro rechnen. Bei Behinderung oder Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer werden Fahrzeuge auch abgeschleppt – für 250 bis 300 Euro. Die Polizei und der Landesbetrieb Verkehr hätten ihre Kontrollen intensiviert.

Zahl der Parkplätze durch Umbau halbiert

Bekanntermaßen herrscht im Umfeld der Osterstraße hoher Parkdruck. Die Polizei beobachtet, dass viele Autofahrer jede (auch illegale) Möglichkeit nutzen, ihr Fahrzeug zu parken. „Es ist davon auszugehen, dass die meisten die entsprechende Ordnungswidrigkeit bewusst begehen und mögliche Sanktionen in Kauf nehmen“, so eine Polizeisprecherin. Die Beamten vor Ort würden aber hoffen, durch ausgedehnte Kontrollen die betreffenden Autofahrer zum Umdenken bewegen zu können. Bauliche Veränderungen wie Poller sind laut Bezirksamt vorerst nicht geplant.

Schon vor dem Umbau der Osterstraße wurde die Halbierung der Parkplatzzahl von 220 auf 110 bemängelt. Zumal die Stellflächen auch als Lieferzone für Händler dienen. Dass nun das auffälligste Gestaltungsmittel, die gepflasterten Sprunginseln in der Fahrbahnmitte, als Kompensationsflächen herhalten müssen, hatten auch die Planer nicht für möglich gehalten. Andererseits haben sie von Anfang an von „Multifunktionsstreifen“ gesprochen, die weder Fußgänger noch Autofahrer einschränken sollten, zumal sie exakt so breit wie ein Auto sind. Acht dieser Inseln sind beim Umbau insgesamt geplant. Hinzu kommen 670 Fahrradbügel – 400 mehr als bisher.