Hamburg. Nachdem drei Gänse an H5N8 verendet waren, keulte der Tierpark 20 Vögel. Vogelgrippe-Fälle bedeuten auch finanzielle Einbußen.
Nach drei bestätigten Vogelgrippe-Fällen im Tierpark Hagenbeck wurden am Mittwoch wie angekündigt 20 Gänse und Entenvögel vorsorglich getötet. Die Keulung der Tiere, die mit den infizierten Gänsen in Kontakt gekommen sein könnten, war notwendig geworden, um einer Ausbreitung der Geflügelpest vorzubeugen. Der Erreger des Subtyps H5N8 ist hochansteckend.
Indes ist noch nicht klar, wie es mit dem Publikumsbetrieb im Tierpark weitergeht. „Wir müssen die Untersuchungsergebnisse des Bundesforschungsinstituts abwarten“ sagte Rico Schmidt, Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde. Nach den Ergebnissen richte sich das weitere Vorgehen.
Auch andere Zoos mussten wegen Vogelgrippe schließen
Weil am Mittwochnachmittag noch keine Ergebnisse aus dem Friedrich-Loeffler-Institut vorlagen, bleibt der Hamburger Tierpark auch am Donnerstag als Vorsichtsmaßnahme geschlossen. „Bisher ist kein weiterer toter Vogel gefunden worden“, sagte eine Sprecherin am Vormittag.
Am Dienstag hatte fast zeitgleich mit Hagenbeck der Opel-Zoo im hessischen Kronberg schließen müssen, weil ein toter Pelikan positiv auf H5N8 getestet wurde. Schon zuvor hatten zwei Tierparks in Mecklenburg-Vorpommern ihren Besucherverkehr wegen der Vogelgrippe einstellen müssen. Durchaus mit finanziellen Folgen für die betroffenen Zoos, wie der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) einschätzt.
Hagenbeck hat tägliche Kosten von rund 40.000 Euro
Demnach ziehen jede Tierparkschließung ökonomischen Einbußen nach sich. Genaue Zahlen seien dem Verband jedoch nicht bekannt. Bei Hagenbeck werden die täglichen Kosten mit etwa 40.000 Euro angegeben. In den Wintermonaten kommen je nach Witterung zwischen 500 und 3000 zahlende Gäste in den Park. Sie bringen Geld, das dem Tierpark nun an mindestens zwei Tagen fehlt. Auch wenn das Tropenaquarium weiterhin geöffnet hat.
Grundsätzlich ringe aber jeder deutsche Zoo in erster Linie um den Erhalt des Tierbestands, so der VdZ. Nach Vogelgrippe-Fällen werde immer versucht, die Tierverluste so gering wie möglich zu halten. Neben wirtschaftlichen Interessen sei den 70 Mitgliedszoos in Deutschland vor allem an der Tiergesundheit gelegen.
Behörde hat viele Meldungen zu toten Vögeln bekommen
Unterdessen gehen nach sechs bekannten Hamburger Vogelgrippe-Fällen bei Wildvögeln immer wieder Meldungen über in der Stadt verendete Tiere bei der Gesundheitsbehörde ein. Eine Statistik über die Anzahl werde aber nicht geführt, so Sprecher Schmidt. Bislang seien auch keine weiteren bestätigten Fälle im Stadtgebiet aufgetaucht.
Trotzdem empfiehlt die Behörde, tote Wasservögel wie Schwäne, Enten, Gänse und Möwen unter Telefon 040/42837-2200 zu melden. Auch bei toten Greifvögeln oder verendeten aasfressenden Vögeln wie etwa Krähen wird eine Meldung empfohlen. Bis auf Singvögel würden momentan stichprobenartig alle Vögel auf Aviäre Influenza untersucht. Verdächtig seien zudem Funde von mehr als drei toten Vögeln in nächster Nähe.