Hamburg. Durch die Arbeitsniederlegungen seit der vergangenen Woche gab es erhebliche Einnahmeausfälle am Hamburger Flughafen.
Die Streiks bei der Lufthansa werden zunehmend auch zu einer wirtschaftlichen Belastung für den Flughafen in Fuhlsbüttel. Durch die Arbeitsniederlegungen seit der vergangenen Woche gebe es erhebliche Einnahmeausfälle, sagte Hamburg-Airport-Sprecherin Janet Niemeyer dem Abendblatt. In erster Linie treffe der Streik natürlich die Passagiere, denen durch die Flugausfälle erhebliche Unannehmlichkeiten entstünden. „Aber auch der Flughafen hat wirtschaftliche Einbußen: Das reicht von den Start- und Landegebühren pro Flugzeug bis hin zu den fehlenden Einnahmen in den Cafés, Restaurants und Shops.“
Insgesamt fehlten Umsätze in Höhe von rund einer halben Million Euro, errechnete das Unternehmen. Darin einbezogen sind auch die Streiks bei der Lufthansa-Billigtochter Eurowings/Germanwings von Ende Oktober. Die Flugbegleitergewerkschaft UFO hatte Stewards und Stewardessen dazu aufgerufen, mehr als 100 Flüge fielen daraufhin in Fuhlsbüttel aus. In der vergangenen Woche machten am Dienstag den Anfang der Arbeitsniederlegungen erneut die Flugbegleiter. Nach einem Aufruf von Ver.di wurde wiederum bei Eurowings die Arbeit niedergelegt. Daraufhin wurden in Hamburg 14 von 40 Verbindungen gestrichen.
Piloten haben den größten Anteil am Minus
Den größten Anteil an dem Umsatzminus werde aber den Piloten zugerechnet. Mehr als 150 Flugverbindungen wurden in Hamburg an den ersten vier Tagen des von der Pilotenvereinigung Cockpit aufgerufenen Streiks gestrichen. Die 5400 Flugzeugführer, die im Konzerntarifvertrag eingruppiert sind, legten von Mittwoch bis Sonnabend die Arbeit nieder.
Nach einer zweitägigen Streikpause wollen sie am heutigen Dienstag und morgigen Mittwoch wieder streiken. Die Lufthansa strich daraufhin für heute 816 Verbindungen vorrangig auf der Kurz- und Mittelstrecke. In Hamburg sind heute jeweils elf von 14 Ankünften und Abflügen von und nach München gestrichen worden. Von jeweils 16 geplanten Ankünften und Abflügen nach Frankfurt fallen jeweils 14 aus.
Insgesamt sind 35.000 Passagiere betroffen
Am Mittwoch, wenn auch die Langstrecke bestreikt werden soll, sind es insgesamt 890 Verbindungen, die die Kranich-Linie cancelt. Am Helmut-Schmidt-Flughafen fallen dann jeweils 14 von 16 Verbindungen von und nach Frankfurt aus, von und nach München sind es je elf von 14. Insgesamt sind damit bei den Streiks seit Ende Oktober mehr als 350 Flüge gestrichen worden oder werden gestrichen. Damit sind nach Durchschnittsberechnungen des Flughafens rund 35.000 Passagiere betroffen.