Hamburg. Listenplätze eins und zwei gingen wie erwartet an Anja Hajduk und Manuel Sarrazin. Im Rennen um Platz drei gab es eine Überraschung.

Faustdicke Überraschung bei der Landesmitgliederversammlung der Hamburger Grünen im Bürgerhaus Wilhelmsburg. Während Anja Hajduk und Manuel Sarrazin erwartungsgemäß die Landesliste der Hamburger Grünen für die Bundestagswahl im kommenden September anführen, scheiterte Parteichefin Anna Gallina im Rennen um Listenplatz drei.

Gallina unterlag gegen die im Vergleich unbekannte Bergedorfer Kreisvorsitzende Jennifer Jasberg. Letztere kam auf 115 Stimmen, Gallina erhielt dagegen nur 89. "Natürlich tut diese Niederlage weh. Sie ändert aber nichts daran, dass ich die Partei mit Leidenschaft in den Bundestagswahlkampf führen werde", sagte Gallina anschließend zu Abendblatt.de.

Hajduk und Sarrazin ohne Gegenkandidaten

Für Hajduk stimmten 170 von 190 Mitgliedern auf dem Parteitag im Bürgerhaus Wilhelmsburg. Das sind rund 90 Prozent. Sie belegt den ersten Platz auf der Landesliste. Es gab keinen Gegenkandidaten.

Ebenfalls ohne Gegenkandidaten wurde Manuel Sarrazin auf Listenplatz zwei gewählt. Für ihn stimmten 172 der Mitglieder. Die Plätze vier bis sieben der Landesliste gingen – jeweils ohne Gegenkandidaten – an Johannes Müller von der Grünen Jugend (78,3 Prozent), Filiz Demirel (90,8 Prozent), Dennis Paustian-Döscher (74,6 Prozent) und Meryem Celikkol (84,6 Prozent). Auf Platz acht setzte sich Oliver Schweim mit 65,29 Prozent im zweiten Wahlgang gegen Jo Müller und Cyrus Zahedy durch.

Zuvor hatten die Grünen über einen Antrag zu der geplanten Hafenquerspange abgestimmt und sich für die „Minimierung der ökologischen Kosten“ und eine Verkehrskonzept für die Veddel und Wilhelmsburg“ ausgesprochen.

Neuer Antrag zur Hafenquerspange

Allerdings hatte es in dieser Woche Auseinandersetzungen um den Inhalt dieses Antrags gegeben. Zu Wochenbeginn hatte der Ursprungsantrag die Hafenquerspange in Frage gestellt. Das Problem: Die Grünen hatten sich im Koalitionsvertrag mit der SPD auf den Bau der Autobahn geeinigt.

Fraktionschef Anjes Tjarks hat daraufhin einen neuen Antrag geschrieben und unter anderem mit Justizsenator Till Steffen die Autoren des Ursprungsantrags überzeugt, sich der Änderung anzuschließen.