Hamburg. Der Sozialdemokrat Helmuth Kern studierte mit Helmut Schmidt. Als Wirtschaftssenator begleitete er den Bau der Kohlbrandbrücke.
Der frühere Hamburger Wirtschaftssenator Helmuth Kern (SPD) ist nach Informationen des Hamburger Abendblatts kurz vor seinem 90. Geburtstag gestorben. Das bestätigte Senatssprecher Sebastian Schaffer. Kern leitete von 1966 bis 1976 die Wirtschaftsbehörde, von 1971 bis 1972 war er außerdem Zweiter Bürgermeister.
In Kerns Amtszeit fallen die Ansiedlung mehrerer Großunternehmen sowie Großprojekte wie der Bau der Köhlbrandbrücke, des neuen Elbtunnels sowie die Gründung des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV). Kern war von 1976 bis 1991 Vorstandsvorsitzender der städtischen Hamburger Hafen- und Lagerhaus (heute: Logistik-) AG (HHLA).
Scholz: "Den Spitznamen Mr. Hafen trug er zu Recht"
Während seines Studiums der Geschichte und Germanistik an der Universität Hamburg in den 40er-Jahren gehörte Kern zum Kreis um Helmut Schmidt, dem damaligen Bundesvorsitzenden des Sozialistischen Deutschen Studentenbunds (SDS). Nebenher absolvierte Kern eine kaufmännische Ausbildung.
Auch der Senat trauert um "Mr. Hafen". Hamburgs Erste Bürgermeister Olaf Scholz erklärte am Mittwoch: „Wir trauern um einen bedeutenden Hamburger Nachkriegspolitiker, der mit seinem Wirken viel zum wirtschaftlichen Erfolg unserer Stadt beigetragen hat. In seinen zehn Amtsjahren als Wirtschafts- und Verkehrssenator trieb Helmuth Kern das wirtschaftliche Wachstum in Hamburg unermüdlich voran." Vor vielen anderen habe er das Potenzial der Containerschifffahrt erkannt und den Ausbau des Hamburger Hafens zum modernen Containerhafen durchgesetzt. "Weitere große Infrastrukturprojekte wie der Elbtunnel und die Köhlbrandbrücke fallen ebenso in seine Amtszeit wie der Bau des CCH, die Organisation des HVV und zahlreiche bedeutende Unternehmensansiedlungen", so Scholz. "Den Spitznamen 'Mr. Hafen' trug er zu Recht."