Bremen/Hamburg. Bremer Schiffbauer wollen bei Blohm+Voss Marineschiffe fertigen sowie große Luxusyachten überholen und reparieren.
Das Bundeskartellamt hat den Weg für die Übernahme der Hamburger Traditionswerft Blohm+Voss durch die Bremer Lürssen-Gruppe freigemacht. Nachdem am vergangenen Freitag die kartellrechtliche Genehmigung erteilt wurde, wollen die Bremer Schiffbauer die Zusammenarbeit intensivieren und prüfen, wie die individuellen Eigenschaften der Werft effizient zu nutzen seien, teilte Lürssen am Montag in Bremen mit.
Die Entscheidung, Blohm+Voss von dem britischen Investor Star Capital zu kaufen, war vor einem Monat veröffentlicht worden. Mit der Übernahme besteht die Lürssen-Gruppe aus sechs Werften mit 2800 Mitarbeitern. Rund 1000 Beschäftigte sind es allein bei der 1877 gegründeten Hamburger Traditionswerft, die mit 350 Metern Länge eines der größten Trockendocks in Europa besitzt.
An der Elbe gehört Lürssen zudem seit vier Jahren die Norderwerft. „Wir werden die kommenden Wochen intensiv dazu nutzen, um uns vor Ort und im Austausch mit den Mitarbeitern ein Bild zu machen, um auf dieser Grundlage erste Maßnahmen zur Anbindung der Hamburger Werft an unsere Unternehmensgruppe zu erarbeiten und schrittweise umzusetzen“, sagte Lürssen-Geschäftsführer Klaus Borgschulte.
Luxusyachten überholen und reparieren
Lürssen will bei Blohm+Voss Marineschiffe fertigen sowie große Luxusyachten überholen und reparieren. Ob am Hamburger Standort auch neue Yachten gebaut werden könnten, hänge von der Marktentwicklung ab und lasse sich gegenwärtig noch nicht beantworten. Blohm+Voss hatte sich seit Jahren vergebens um einen Yachtauftrag bemüht. Die letzte Großyacht lieferten die Hamburger 2009 ab, als der russische Milliardär und Besitzer des Fußball-Klubs FC Chesea, Roman Abramowitsch, die „Eclipse“ erhielt.