Fuhlsbüttel. Bremen und Hannover schneiden im Ranking besser ab. Die Piloten kritisieren politische Vorgaben am Flughafen Hamburg.

Die gute Nachricht: Deutschlands Flughäfen sind aus Sicht der Piloten und ihrer Vereinigung Cockpit (VC) nach allen modernen Standards sicher. Auch der Flughafen Hamburg gehört dazu, der künftig den Namen des Ex-Bundeskanzlers Helmut Schmidt tragen wird. Doch die Pilotengewerkschaft sagt auch: An einigen Flughäfen könnte die Sicherheit erhöht werden. Und auch hier zählt der Airport Hamburg-Fuhlsbüttel zu den Kandidaten.

Im großen Flughafencheck der Piloten schneidet Hamburg mit einer Gesamtnote von 2,2 (gut) ab, ist damit aber im Norden nur drittbester Airport nach Bremen (1,7) und Hannover (1,9). Im Norden sind Heringsdorf auf Usedom (2,9), Lübeck (2,7) und Sylt (2,5) mit ihren „befriedigenden“ Angeboten in Sachen Sicherheit noch schwächer. Die niedrigste Einstufung hat der Hamburger Flughafen bei dem Kriterium mit der höchsten Gewichtung in der Bewertung („Approach & Runway“, Anflug und Start- und Landebahnen) erhalten sowie bei der Bahnbeleuchtung.

Piloten-Kritik: Eine Bahn wird auf politischen Druck bevorzugt

Die Piloten bemängeln außerdem, dass in Hamburg eine Bahn (Alsterdorf-Norderstedt) nach politischen Vorgaben bevorzugt werde. Das sei einmalig in Deutschland. Das ist Wasser auf die Mühlen der Fluglärm-Gegner, die seit Jahren eine andere Verteilung der Zahl der Starts in die vier möglichen Richtungen fordern. Derzeit trägt Norderstedt die Hauptlast des Lärms. Allerdings müssen die Flugzeuge auch gegen den Wind starten, sodass hier "natürliche" Gründe für die Startrichtung meist ausschlaggebend sind.

Der Flughafen Mannheim bleibt laut Cockpit der unsicherste in Deutschland. Memmingen und Heringsdorf hätten gleichfalls deutliches Verbesserungspotenzial. Aber alle Airports genügen den ICAO-Mindestanforderungen. Die Bestnote von 1,6 erhielt erneut der Leipzig-Halle vor Frankfurt, München, Stuttgart, Berlin-Schönefeld, Erfurt und Bremen, die auf die Schulnote 1,7 kamen. Die Betreibergesellschaft des Mannheimer City Airports kritisierte, dass der Check nur die reinen Ausstattungsmerkmale berücksichtige, nicht aber die Verkehrsmenge, die individuellen Maßnahmen zur Risikoabwehr oder das besondere Training der Crews. Die in Mannheim nicht vorhandenen Freiflächen würden durch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen kompensiert, die es an anderen Flugplätzen so nicht gebe.