Hamburg. Barmer GEK: Jeder dritte Versicherte ist über ein Jahr nicht beim Zahnarzt gewesen. Alarmierende Zahlen bei Hamburger Kindern.
Es sind alarmierende Zahlen, die da von einer der größten Krankenkasse Deutschlands kommen. Nach einer neuen Auswertung von Patientenzahlen der Barmer GEK ist jeder dritte Hamburger über ein Jahr nicht beim Zahnarzt gewesen. Und noch viel erschreckender: Zwei von drei Kindern zwischen zwei und sechs Jahren waren überhaupt nicht beim Zahnarzt.
Die Zahlen sind repräsentativ, bei der Barmer GEK sind 200.000 Hamburger versichert. Die Krankenkasse spricht von „Zahnarztmuffeln“ an Alster und Elbe. Bei der zahnärztlichen Früherkennung waren nach diesen Zahlen nur 33,4 Prozent der Kinder zwischen zwei und sechs. Angesichts der Diskussionen um vernachlässigte Kinder in Hamburg und Gesundheitserziehung ein Alarmsignal.
„Jährliche Kontrolltermine beim Zahnarzt sind die Grundlage für eine langanhaltende Zahngesundheit. Wer die Prophylaxe regelmäßig nutzt, kann sogar Geld sparen, da sich der Eigenanteil für Kronen oder Brücken dadurch deutlich reduziert", sagte Barmer-GEK-Landesgeschäftsführer Frank Liedtke.
Gleichzeitig legen die Hamburger offensichtlich großen Wert auf besonders aufwendigen Zahnersatz, Kronen, Brücken und Inlays. Nur 15,1 Prozent der Zahnkronen seien in der sogenannten Regelversorgung angefertigt worden, so die Kasse. Das ist die Behandlung, die von der Krankenversicherung gedeckt ist. Alles andere müssen Patienten aus eigener Tasche zahlen.
Die Begründung: Entweder sind die Hamburger besonders kaufkräftig, ästhetisch bewusster als Bürger anderer Bundesländer – oder die Zahnärzte sind auch besonders gute Kaufleute und preisen die Vorteile dieser kostenintensiveren Behandlung erfolgreich an. Wie andere Kassen auch bietet die Barmer GEK einen Service für eine Zweitmeinung an.