Hamburg. In Ellerholz und Schweenssand sollen neue Wattflächen und Auwiesen entstehen. Fluss würde für die Hamburger attraktiver werden.
Die Umweltbehörde will in zwei Gebieten an Norder- und Süderelbe die Deiche zurückbauen lassen. In Ellerholz und Schweenssand sollen auf diese Weise Watt-Flächen, Schilfgürteln, Auwiesen und Flachwasserzonen entstehen. Die Deiche müssten zum Erhalt des Hochwasserschutzes „höher und damit noch flutsicherer“ gebaut werden, so die Umweltbehörde. Ob diese Maßnahmen umsetzbar seienund was sie kosten würden, solle jetzt eine Machbarkeitsstudie zeigen. „ Die Tideelbe ist ein einzigartiger Lebensraum. Hamburg und die Nachbarbundesländer sind gehalten, das Ökosystem Fluss zu verbessern“, sagte der grüne Umweltsenator Jens Kerstan. „Dafür können Deiche zurückverlegt und Uferzonen renaturiert werden.
Ob dies an der Elbinsel umsetzbar und auch bezahlbar ist, wollen wir jetzt prüfen und mit den Menschen vor Ort besprechen. Sollten die Maßnahmen umgesetzt werden, wird die Deichsicherheit in allen Phasen und zu allen Zeiten – auch bei einer Sturmflut – gewährleistet sein. Die Deiche würden nachher sogar höher und sicherer sein als bislang.“ Die Umweltbehörde wolle sich über die Pläne eng mit den Bezirken abstimmen und „die Sielverbände, die Politik vor Ort und die Anwohnerinnen und Anwohner frühzeitig und fortlaufend informieren“. Mit der Machbarkeitsstudie solle der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) beauftragt werden. Erste Ergebnisse seien im Frühjahr 2017 zu erwarten. Flachwasserzonen beeinflussten den Sauerstoffhaushalt der Elbe positiv und dienten wegen der geringen Strömung auch als wichtige Laich- und Rückzugsgebiete für viele Fischarten, so die Umweltbehörde.
Beispiel für erfolgreiche Deich-Rückverlegung sei die Maßnahme Kreetsand in Wilhelmsburg
Daneben würden neue Watt-Flächen, Schilfgürtel, Wiesen und Auwälder den Zustand der Elbe verbessern und den Fluss auch für die Hamburger "noch attraktiver“ machen. Im Wilhelmsburger Osten im Bereich Ellerholz und in Harburg Neuland gebe es zwei Gebiete, die sich grundsätzlich für eine Rückdeichung eignen könnten. "In Ellerholz könnten durch eine Rückdeichung gut 20 Hektar, im Bereich Schweenssand bis zu 28 Hektar neue tidebeeinflusste Auen- und Flachwasserzonen entstehen“, so die Kerstan-Behörde. "Diese könnten als Ausgleichmaßnahme gemäß Wasserrahmenrichtlinie dazu beitragen, den ökologischen Zustand des Flusses zu verbessern.
Ein Beispiel für eine erfolgreiche Deich-Rückverlegung ist die gerade im Bau befindliche Maßnahme Kreetsand in Wilhelmsburg, die etwa 30 Hektar umfasse. Der Umweltsenator betont, dass Hamburg durch die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) verpflichtet sei, "die Elbe in einen guten ökologischen Zustand zu überführen". Im Zuge des „Dialogforums Tideelbe“ und der Ästuarpartnerschaft habe sich Hamburg zu solchen Strombaumaßnahmen verpflichtet.
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