Hamburg. Von dem ohnehin durch eine Kaninchenplage dezimierten Bestand sei nur ein Zehntel übrig geblieben. Wer dahinter steckt, ist unklar.
Kurz vor Erntebeginn haben sich Unbekannte an den Rebstöcken der Hamburgischen Bürgerschaft am Stintfang oberhalb der St.-Pauli-Landungsbrücken zu schaffen gemacht. Von dem ohnehin durch eine Kaninchenplage dezimierten Bestand sei nur ein Zehntel übrig geblieben, sagte Winzer Fritz Currle am Montag bei der Lese der ersten Trauben. „Das ist natürlich schade“, sagte Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD).
Den nicht optimalen Witterungsbedingungen zum Trotz waren 1995 die ersten Rebstöcke der Sorten Regent (rote Trauben) und Phönix (weiße Trauben) an einem der nördlichsten und niedrigsten Weinberge Deutschlands gepflanzt worden. Die mittlerweile 100 Rebstöcke sind ein Geschenk der Wirte des Stuttgarter Weindorfes an die Hamburgische Bürgerschaft. Die fertigen Weine werden an ausgewählte Gäste der Bürgerschaft verschenkt.
Trotz des aktuellen Streits um die Wiederbelebung des Stuttgarter Weindorfs ließen sich der Vorstand des Vereins Pro Stuttgart e.V., Rolf Blind, und der für das Weindorf verantwortliche Geschäftsführer Axel Grau den Besuch der Weinlese nicht nehmen. Wegen deutlich gestiegener Platzmieten hatten die Schwaben das Weindorf nach 30 Jahren für 2016 abgesagt. Von seinem Standort auf dem Hamburger Rathausmarkt werde der Verein nicht abrücken, sagte Grau, der aktuell mit Bezirksamtsleiter Falko Droßmann (SPD) verhandelt. Nach Auskunft des Bezirksamts Hamburg-Mitte wird spätestens im Oktober entschieden, ob das Weinfest im kommenden Jahr wieder stattfindet.