Hamburg. Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit und Winzer Fritz Currle eröffnen die Weinlese am Stintfang

Nach Mundraub und Pilzbefall in den vergangenen Jahren gibt es dieses Jahr wieder reiche Ernte am Hamburger Weinberg. Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) und der Stuttgarter Winzer Fritz Currle eröffneten am Dienstag die Weinlese.

„Ich bin ganz überrascht über die Trauben, die haben richtig gute Qualität“, sagte Currle über den Ertrag dieses Jahres. Dass der Jahrgang so gut ausgefallen ist, liege vor allem am Wetter. „Es war warm und hat gleichzeitig geregnet“, so Currle. Als er den Weinberg im vergangenen Jahr besuchte, machte sich der Winzer noch Sorgen um die Reben: Es war zu kalt. Umso erstaunter sei er jetzt, dass sich die Trauben so gut entwickelt haben.

Insgesamt stehen 100 Rebstöcke am Weinberg über den Landungsbrücken – 50 der weißen Sorte Phönix und 50 der roten Regent. „Viele andere Sorten würden hier oben gar nicht wachsen“, sagte Winzer Currle.

Bei der Ernte kommen zwischen 60 und 80 Kilogramm Trauben zusammen. Diese werden dann nach Stuttgart transportiert und dort von Weinbaumeisterin Christel Currle gepresst und ausgebaut. Dabei werden weiße und rote Trauben gemischt. „Bei dieser kleinen Menge die Trauben noch einmal zu trennen, würde keinen Sinn machen“, sagte Currle. Im Sommer wird der fertige Wein mit dem Namen „Hamburger Stintfang Cuvée“ beim Stuttgarter Weinfest auf dem Rathausmarkt an Veit übergeben. Etwa 50 der 0,375-Liter-Flaschen werden es sein. Der Wein steht allerdings nicht zum Verkauf, er wird nur als Geschenk an Gäste der Hansestadt überreicht. „Es ist schon etwas Besonderes, dass hier im Norden Wein angebaut wird“, sagte Veit. Für Hamburg sei die Weinernte inzwischen eine Tradition.

Seit 25 Jahren bauen Stuttgarter Wirte ihre Lauben in Hamburg zum „Stuttgarter Weindorf“ auf. Seit 23 Jahren kommen die Hamburger mit dem Fischmarkt zum Gegenbesuch. Anlässlich des 10. Jubiläums schenkten die Wirte des Weindorfs der Hansestadt die ersten 50 Reben.