Hamburg. Hamburger Abgeordnete von Bundestag und Bürgerschaft kehren in die Klassenzimmer zurück: Sie unterrichten Schüler im “Fach“ Demokratie.

So macht Schule Spaß: 20 Abgeordnete der Hamburger Bürgerschaft und des Deutschen Bundestages unterrichten Schüler in Sachen Demokratie. Geplant ist die einmalige Schulstunde an ausgewählten Freien Schulen in Hamburg – und zwar am 23. September.

Niels Annen hat 1992 Abi gemacht

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs freut sich auf seinen Auftritt in der katholischen Sankt-Ansgar-Schule und der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete André Trepoll auf seine Klasse im Jenisch-Gymnasium. Träger des Jenisch Gymnasiums ist die Privatschulpädagogische Gesellschaft mbH.

Die Schüler der katholischen Sophie-Barat-Schule wird der SPD-Bundestagsabgeordnete Niels Annen unterrichten. Er selbst hat sein Abi 1992 an der Peter-Petersen-Schule Hamburg gemacht.

Zu weiteren "Lehrern" auf Zeit gehören David Oetzel, FDP-Bürgerschaftsabgeordneter und Stefanie von Berg, Grünen-Abgeordnete in der Bürgerschaft.

Jedes zehnte Schulkind in Freier Schule

Die Politiker folgen einer Einladung der Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen Hamburgs. In der Hansestadt besucht jedes zehnte Schulkind eine freie und damit eine private Schule. "Mit dem Besuch der Abgeordneten stärker wird den Austausch mit den Volksvertretern und eröffnen den Schülern neue Sichtweisen", sagt Volker Reitstätter, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft und Verwaltungschef des Katholischen Schulverbandes.

In der Freien und Hansestadt Hamburg gibt es neben den staatlichen Schulen zahlreiche allgemeinbildende und berufsbildende Schulen in freier Trägerschaft (Privatschulen). Rund 20.000 Schülerinnen und Schüler besuchen in Hamburg eine allgemeinbildende Ersatzschule oder Ergänzungsschule in freier Trägerschaft, weitere 2300 junge Menschen eine der berufsbildenden Schulen in freier Trägerschaft.

Waldorfschulen liegen im Trend

Einen großen Anteil der Schulen in freier Trägerschaft machen konfessionelle und religiös ausgerichtete Schulen aus, aber auch die Freien Waldorfschulen mit ihrer besonderen Pädagogik stellen eine starke Gruppe dar. Die Zahl der berufsbildenden Schulen in freier Trägerschaft liegt bei 20, die Tendenz ist, wie im allgemeinbildenden Schulwesen auch, zunehmend, heißt es bei der Schulbehörde.

Wie Christoph Schommer, Sprecher des Katholischen Schulverbandes sagt, wollen die Freien Schulen mit dieser Veranstaltung in Hamburg über die Vielfalt des Bildungssystem informieren.

Was Privatschulen kosten

Freie Schulen kosten Geld: Das Schulgeld ist im Katholischen Schulverband abhängig vom jährlichen Familieneinkommen. Es beträgt für das erste Kind in der Grundschule ab dem Schuljahr 2016/17 zwischen zehn und 80 Euro, an einer weiterführenden Schule bis zu 100 Euro.