Berlin/Hamburg. Im Bundesverkehrswegeplan steht auch die S-Bahnlinie 4, die die Strecke Hamburg-Lübeck entlasten soll. Autobahnen werden saniert.
Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen können bis Ende des nächsten Jahrzehnts mit Milliardeninvestitionen in ihre Verkehrsinfrastruktur rechnen. Neben einer neuen Autobahn – der Hafenquerspange zwischen A 1 und A 7 – dürfte die S-Bahn-Line 4 zwischen Hamburg und Ahrensburg realisiert werden. Auch die Küstenautobahn 20 – sowohl in Schleswig-Holstein als auch in Niedersachsen – und die A 39 durch die Lüneburger Heide sollen kommen. Das geht aus dem Bundesverkehrswegeplan 2030 hervor, der am Mittwoch vom Bundeskabinett in Berlin beschlossen wurde.
S 4 soll Strecke Hamburg-Lübeck entlasten
Demnach will der Bund in Deutschland bis zum 2030 fast 270 Milliarden Euro in Straßen, Schienen und Wasserwege investieren. Der Bundestag muss dazu noch Ausbaugesetze verabschieden. Kritik an dem Plan kam von Naturschutzverbänden.
„Wir sind sehr zufrieden mit dem Beschluss, alle für Hamburg wichtigen Projekte sind enthalten“, sagte Hamburgs Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof. So sei „die S 4 jetzt explizit mit der Entlastungsfunktion für die Strecke Hamburg–Lübeck enthalten“. Erstmals erkenne der Bund offiziell an, dass die S 4 einen Nutzen für den Güter- und Personenfernverkehr habe. Schleswig-Holsteins Verkehrsstaatssekretär Frank Nägele zeigte sich bei Straßen und Wasserstraßen ebenfalls zufrieden. Enttäuscht quittierte er das Fehlen von Schienenprojekten.
Neue Autobahn könnte bis 2026 fertig sein
Die 9,7 Kilometer lange Hafenquerspange gilt jetzt als vordringlicher Bedarf, was bedeutet, dass die Chance auf ihre Errichtung groß ist. Die neue Autobahn mit den Anschlussstellen Moorburg und Hohe Schaar (Hafen) soll 895,9 Millionen Euro kosten. Wenn alles gut geht, könnte die Trasse 2025 oder 2026 fertig sein. Zudem sind auf Hamburger Gebiet unter anderem die Erneuerung der A 7 südlich des Elbtunnels (Hochstraße Elbmarsch), der Abschluss des A-7-Ausbaus nördlich der Elbe inklusive des Altonaer Lärmschutztunnels und die Sanierung der A 23 bis nach Tornesch vorgesehen.
In Schleswig-Holstein sind mehrere Autobahnen im vordringlichen Bedarf ebenso enthalten wie der Nord-Ostsee-Kanal, der Elbe-Lübeck-Kanal und mehrere Ortsumgehungen.