Hamburg. Seit der Einrichtung der Soko ist die Zahl der aufgeklärten Einbrüche stark gestiegen. Stadt soll für Täter unattraktiv werden.
Ein Jahr nach Gründung der Soko „Castle“ gegen Einbrüche hat die Hamburger Polizei ein positives Fazit gezogen. Die Zahl der aufgeklärten Taten sei im ersten Halbjahr 2016 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 215 auf 532 gestiegen, sagte der Leiter des Landeskriminalamtes, Frank-Martin Heise, am Montag in der Hansestadt. Die Sonderkommission, die nicht automatisch bei allen Einbrüchen in Hamburg die Ermittlungen an sich zieht, habe seit ihrer Gründung im August 2016 bis Ende Juni dieses Jahres 686 Verfahren übernommen. Dabei lag die Aufklärungsquote bei gut 61 Prozent.
Den rund 100 Soko-Beamten gelangen 136 Festnahmen, in 100 Fällen wurde Haftbefehl erlassen. Sie ermittelten 38 Serien, zu denen rund 300 Einzeltaten gehörten. Einbrecher seien meist Serientäter, sagte Soko-Leiterin Alexandra Klein. Die Polizei machte keine Angaben, wie viele Einbrüche es insgesamt im ersten Halbjahr 2016 in Hamburg gab. Im Jahr 2015 war die Zahl der Wohnungseinbrüche laut polizeilicher Kriminalstatistik um 20,2 Prozent auf 9006 Fälle gestiegen.
Soko "Castle" soll die Stadt für Einbrecher unattraktiv machen
Das Ziel der Soko „Castle“ sei es, die Stadt für Einbrecher unattraktiv zu machen, sagte Polizeipräsident Ralf Martin Meyer. Ein Ende des Einsatzes der Soko sei noch nicht absehbar. LKA-Chef Heise betonte, wie schwierig es sei, Einbrüche aufzuklären. „Täter und Opfer begegnen sich in der Regel nicht“, sagte er. Deshalb sei eine gute Tatortarbeit sehr wichtig.
Im Mai dieses Jahres hatte die Soko ihren bislang größten Erfolg verkündet. Sie nahm einen 26-Jährigen fest, der allein in Norddeutschland rund 200 Einbrüche begangen haben soll. Mit einem speziellen Bohrer hatte sich der Mann lautlos Zugang zu den Wohnungen verschafft. Zivilfahnder der Soko nahmen ihn vor einem Lokal auf der Reeperbahn fest.