Hamburg. Der Platz zwischen Binnen- und Außenalster soll bis Donnerstag geräumt werden. Ansonsten würden “Zwangsmaßnahmen“ angewendet.

Der Platz rund um die Kennedybrücke zwischen der Binnen- und der Außenalster ist seit Jahren ein beliebter Rückzugsort für obdachlose Menschen, die dort ihr Quartier aufschlagen. Immer wieder hatten sie in der Vergangenheit unter der Brücke oder auf den anliegenden Grünflächen ihre Zelte errichtet.

Doch wenn es nach dem Bezirk Hamburg-Mitte geht, soll damit jetzt offenbar Schluss sein. Wie das Straßenmagazin Hinz&Kunzt in seiner Onlineausgabe berichtet, hat das Bezirksamt den Obdachlosen ein Ultimatum gestellt. Bis Donnerstagnachmittag um 16.15 Uhr sollen sie ihre Platte an der Kennedybrücke räumen. Ansonsten würde man „Zwangsmaßnahmen“ anwenden, heißt es. Das Straßenmagazin verweist dabei auf ein entsprechendes Schreiben des Bezirks.

Sozialarbeiter: „Vertreibung ist keine Lösung“

Betroffen sind nach Angaben von Hinz&Kunzt insgesamt sieben Obdachlose, die in einigen Zelten auf einer Grünfläche zwischen Kennedy- und Lombardsbrücke nächtigen. Wie es für sie nach der Räumung weitergehen soll, ist noch unklar. Das Bezirksamt verweise lediglich auf das Elbe Camp und den Campingplatz Buchholz an der Kieler Straße. „Vertreibung ist keine Lösung“, wird Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer beim Straßenmagazin zitiert. „Jeder Mensch braucht ein Dach über dem Kopf.“

Bereits Anfang Juni hatte der Bezirk Altona ein Obdachlosencamp in einem Park am Nobistor nach Anwohnerbeschwerden mit Unterstützung der Polizei geräumt. Seit Anfang April hatten etwa 25 Obdachlose aus Rumänien und Bulgarien in dem Park gezeltet. Zuvor waren die Betroffenen schriftlich aufgefordert worden, die Fläche freiwillig zu räumen.