Hamburg. Nach gutem Start im Mai liegen die Besucherzahlen nach zwei Monaten sogar unter dem Niveau des Vorjahres. Und das war schon schlecht.

Erst viel Sonne, dann viel Regen, zwischendurch ein bisschen Tornado und jetzt seit Tagen norddeutscher Standard: Die Wetterkapriolen der ersten Sommerwochen machen Hamburgs Badbetreiber Bäderland zu schaffen. Dementsprechend durchwachsen fällt die Halbzeitbilanz der Freibadsaison aus. Sie bewege sich laut Unternehmensangaben auf dem miserablen Niveau des Vorjahres, das eines der schlechtesten Freibadjahre überhaupt gewesen sei.

Im diesjährigen Mai und Juni kamen demnach bisher nur 40.300 Besucher in die zehn Freibäder von Bäderland. Im Vorjahreszeitraum waren es lediglich 100 Besucher mehr. In der gesamten Vorjahressaison waren es am Ende immerhin 150.000 Besucher.

Der Mai war glänzend, der Juni eine Katastrophe

Bäderland-Sprecher Michael Dietel sagt: „Generell stellen wir fest, dass die bisherigen Extremwettersituationen in diesem Jahr großen Einfluss auf die Freibadsaison hatten.“ Dabei ging es gut los: Anfang Mai habe es mit sehr sonnigen Tagen „eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr“ gegeben, in dem es bis in den Juni hinein geregnet habe. Zählten einige Freibäder im gesamten Mai 2015 nur 300 Besucher, waren es in diesem Jahr an gleicher Stelle 3300.

Doch dieser gute Start sei durch Wettersperenzchen im weiteren Verlauf wieder eingetrübt worden. Tage mit Durchschnittstemperaturen von 20 bis 22 Grad Celsius würden eben nicht als Freibadwetter wahrgenommen werden. „Zumal diese durchschnittlichen Tage in Hamburg auch häufig regnerisch sind“, so Dietel. Die aktuellen Zahlen für die ersten beiden Freibadmonate würden zeigen, dass in der Summe trotz des vergleichsweise guten Starts das Vorjahresniveau gerade so erreicht wird.

Hoffnung auf Hochsommer in den großen Hamburger Ferien

„Grundsätzlich hoffen wir natürlich darauf, das Juli und August – auch den in Hamburg bleibenden Schülern zuliebe – in den Sommerferien nochmal richtig schön werden und den Hochsommer zurück nach Hamburg bringen“, sagt Dietel. Ausschlaggebend für den bisher verhalten Start in die Freibadsaison seien laut Unternehmenssprecher weder die Bautätigkeiten an einigen Bädern noch die Preiserhöhung um 20 Cent für Erwachsene und zehn Cent für Kinder. Der Freibadbetrieb sei fast ausschließlich wetterabhängig, so Dietel. „Wenn es dauernd regnet, nützt ein Super-Sonder-Mega-Preis oder eine einzigartige Attraktion auch nichts.“

Die Preiserhöhungen ergeben sich, so Bäderland, neben einem Anstieg der Personalkosten vor allem aus höheren Aufwendungen für Handwerks-, Bau- und Technikleistungen. Um das vielfältige Bäderangebot in Hamburg zu erhalten, werde das Unternehmen in Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen investieren. 64 Millionen Euro werden allein in diesem Jahr in vielen der 27 Schwimmbäder verbaut.