Hamburg. Bäderland modernisiert und erweitert zahlreiche seiner 27 Schwimmanlagen. Darunter Neubauten in Ohlsdorf, Blankenese und Rahlstedt.

Tauchen, kraulen, entspannen – ein Traum. Und damit dieser in den kommenden Monaten wahr werden kann, investiert Schwimmbad-Betreiber Bäderland rund 64 Millionen Euro in seine 27 Bäder. Neubauten, Modernisierungen, Erweiterungen – insgesamt sind es mehr als 30 Einzelmaßnahmen, die für neuen Glanz und mehr Spaß sorgen sollen. Einige stehen kurz vor der Fertigstellung, andere werden in diesem Jahr angeschoben. Zu den Investitionen in völlig neue Becken und Hallen kommen die Aufwendungen für die technische und bauliche Instandhaltung der schon bestehenden Anlagen. Für Bäderland-Sprecher Michael Dietel „ein eindrucksvoller Beleg für unsere erfolgreiche Strategie der Bäderentwicklung in Hamburg“.

Die größten Projekte:

In Niendorf (Bondenwald) wird zurzeit die Mehrzweckhalle modernisiert, der Kinderspielbereich (ehemals Babalu) erneuert und die Saunalandschaft erweitert. Das Projekt wurde im vergangenen Sommer gestartet und läuft noch bis in die zweite Jahreshälfte 2016. Insgesamt hat es ein Investitionsvolumen von rund zehn Millionen Euro. Nach der Fertigstellung erwartet die Besucher unter anderem ein technisch und baulich komplett modernisiertes, neu gestaltetes Schwimmbad und neue In- und Outdoor-Kinderspielbereiche. Freibad und Trainingsschwimmhalle sind von den Bauarbeiten nicht betroffen und können weiter genutzt werden.


In Ohlsdorf befindet sich der Neubau des Familienbads kurz vor dem ersten Spatenstich. Dann wird das Schwimmbad, wie berichtet, völlig neu gebaut, das denkmalgeschützte Eingangstor bleibt erhalten. Das neue 50-Meter-Becken wird doppelt so viele Bahnen wie bisher haben. Ein weiteres Highlight: Das Becken kann mithilfe einer im Boden versenkbaren Trennwand in zwei separate 25-Meter-Becken unterteilt werden, die parallel verschiedene Nutzungen möglich machen. Die Kosten liegen bei 25 Millionen Euro.

In Blankenese werden Sport- und Spaßangebot entzerrt


Die Blankeneser mussten monatelang darauf verzichten, zumindest die Fans des Schwimmbads an der Simrockstraße. Die viel genutzte Schwimmhalle wurde seit Februar 2016 saniert und neu gestaltet, außerdem ließ Bäderland eine zusätzliche Halle anbauen. Dort, in dem 12,5 mal sechs Meter großen Becken mit Blick in den Garten, wird künftig die gesamte Kurs-Palette geboten – vom Babyschwimmen über Fitness bis zum Präventionssport. Der Vorteil: Sport- und Spaßangebot wurden entzerrt, im Hauptbecken kann man jetzt viel ungestörter seine Bahnen ziehen. Gesamtkosten des Umbaus: drei Millionen Euro.

Eröffnet wird die Anlage am 3. Juni. Das Hamburger Abendblatt durfte sie vorab schon einmal besichtigen. Besonders eindrucksvoll ist die neue, Schall schluckende Hallendecke, die aus riesigen, stilisierten Segeln bestehen wird. Die maritime Anmutung sei im Übrigen auch ein Gruß an die Elbvorortler, deren Liebe zum Wasser ja stadtweit bekannt sei. Interessierte Bürger können am 2. Juni von zwölf bis 15 Uhr den Neubau besichtigen und die gesamte restliche Anlage inklusive der Sauna bereits nutzen.

In Rahlstedt baut Bäderland von Herbst an eine Kurshalle an, die noch größer wird als die Blankeneser. Das dort entstehende neue Becken wird dann Hamburgs ersten Hubboden in einem Schwimmbad bekommen, der flexible Wassertiefen ermöglicht. Dadurch wird es künftig deutlich vielfältigere Nutzungsmöglichkeiten geben. Parallel zu diesem Hallenanbau wird auch der Eingangsbereich neu gestaltet. Beides zusammen hat ein Volumen von 3,7 Millionen Euro.

Am Ende der Kurshallenanbauzeit plant Bäderland dann auch in Rahlstedt eine routinemäßige Betonsanierung der Mehrzweckhalle. Dafür werden rund 2,8 Millionen Euro veranschlagt. Bäderland will mithilfe dieser Maßnahmen noch mehr Besucher in das Rahlstedter Bad ziehen. Sollte das gelingen, ist nach Angaben von Sprecher Michael Dietel langfristig auch die Erweiterung des Hallenbads um ein ganzjährig nutzbares Außenschwimmbecken und um einen Außenspielbereich vorstellbar.

Der Rest der Investitionssumme verteilt sich auf Einzelmaßnahmen. Dazu gehören zum Beispiel die Erneuerung oder Erweiterung von Wasseraufbereitungsanlagen – laut Bäderland-Sprecher Michael Dietel „Investitionen in Sachen Energieeinsparung“. Im Bille-Bad investiert Bäderland rund 400.000 Euro in den Hauptaufzug und für den Neubau einer Zugangsrampe. Erst kürzlich wurde, wie berichtet, die neue Salzwassertherme am Kaiser-Friedrich-Ufer (Kaifu-Sole) eröffnet. Die Bauarbeiten an der rund 120 Jahre alten Schwimmhalle waren aufwendig, weil die Anlage nicht nur umgebaut, sondern auch für die Funktion als Solebad aufgerüstet werden musste.