Hamburg. 205 Exemplare wurden gefällt und nur 82 Bäume wurden nachgepflanzt. Die Grünen haben Verständnis für die Maßnahmen.

Das Busbeschleunigungsprogramm des Senats sorgt einmal wieder für Ärger. Diesmal geht es um 205 Bäume, die im Zuge der Bauarbeiten bereits gefällt wurden. 123 von ihnen wurden aber noch nicht ersetzt.

Diese Zahl wurde jetzt durch die Antwort des Senats auf eine Anfrage des CDU-Verkehrsexperten Dennis Thering bekannt. „Das Busbeschleunigungsprogramm ist in allen Belangen ein Flop. Dass jetzt auch noch 205 Bäume gefällt und nur 82 nachgepflanzt wurden, ist nicht zu akzeptieren“, kritisiert Thering und fordert: „Der rot-grüne Senat muss umgehend die abgeholzten Bäume nachpflanzen.“ Weitere „Ersatzpflanzungen“ sollen laut Antwort des Senats „mit Beginn der Pflanzperiode von Oktober 2016 an erfolgen“.

Auf Abendblatt-Anfrage teilt die ­zuständige Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation dazu mit: „Im Rahmen des Busbeschleunigungsprogramms sollen 297 neue Bäume gepflanzt werden. 261 davon im direkten Umfeld und 36 ortsnah.“ Das kündigt Sprecher Richard Lemloh an. Dies soll bis 2019 geschehen. Dann sollen auch das „Ausbauziel A“ des Busbeschleunigungsprogramms, in das die Stadt rund 259 Millionen Euro investiert, abgeschlossen und sieben Buslinien optimiert worden sein.

Allerdings steht bislang noch nicht einmal fest, wie viele Bäume dazu insgesamt gefällt werden müssen. Die Planungen seien noch nicht abgeschlossen, heißt es in der Senatsantwort.

Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof (SPD) sagt dazu: „Wir wollen mit dem Programm immer Verbesserungen für möglichst viele Verkehrsteilnehmer erzielen. Dabei sind manchmal Veränderungen beim Baumbestand unvermeidbar.“

Die Grünen haben Verständnis für die Maßnahmen: „Wenn der Straßenraum umgebaut wird, sind leider auch Baumfällungen nicht zu verhindern. Das gilt auch für die Busoptimierung“, sagt Grünen-Verkehrsexperte Martin Bill.

Der Politiker weiter: „Natürlich sind Nachpflanzungen ein wichtiges Anliegen, diese stehen aber auch in Konkurrenz zu anderen Nutzungen, wie zum Beispiel Parkplätzen. Wir Grünen bevorzugen eher neue Bäume.“ Aber man gehe auch auf die Belange der Bürger ein.

Auch der Bushaltebereich am U-Bahnhof Borgweg und der Straßenraum zwischen Südring und Wiesendamm sollen im Zuge des Busbeschleunigungsprogramms umgebaut werden.

Deshalb startet jetzt ein Beteiligungsverfahren für die Bürger: Die Auftaktveranstaltung ist am 15. Juli um 18.30 Uhr in der Epiphanienkirche an der Großheidestraße 44.