Hamburg. Mit Video: Nach Wochen mit Starkregen und vollgelaufenen Kellern fragt sich Hamburg, wo es so sonnig und wo es regnerisch wird.

An diesem Wochenende locken zahlreiche Veranstaltungen die Hamburger ins Freie: HSH Nordbank Run am Sonnabend, Fahrradsternfahrt am Sonntag und der „Lange Tag der Stadtnatur“ an beiden Tagen. Doch egal, wo es einen hinzieht: das Wetter sollte mitspielen.

Der Start ist nicht besonders verheißungsvoll: Gleich am Freitag musste die Feuerwehr nach mehreren Gewittern zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. „Wir haben quer über das Stadtgebiet verteilt überflutete Keller und Straßen unter Wasser“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Mittag. Betroffen gewesen seien unter anderem die Stadtteile Rissen, Blankenese, Poppenbüttel, Sasel, Lokstedt, Rotherbaum und Billstedt. Den größten Einsatz gab es an der Universitäts-Bibliothek. Dort lief die Tiefgarage voll Wasser. Insgesamt zählte die Rettungsleitstelle bis zum späten Nachmittag 47 wetterbedingte Einsätze.

Zwischen Hamburg und Stade fuhren am Freitagabend die S3 und der Metronom nur eingeschränkt. Grund war ein Baum, der ins Gleisbett gestürzt war.

Ergiebiger Regen mit Überflutungsgefahr

Der Wetterdienst warnte vor weiterem „ergiebigen Regen mit Überflutungsgefahr“. Daher rechnete die Hamburger Feuerwehr im Laufe des Freitags mit weiteren Einsätzen. Die Warnung galt auch für die Kreise Pinneberg und Stormarn sowie die Landkreise Stade und Harburg. Der Deutsche Wetterdienst rechnete auch in diesen Gebieten mit Starkregen und Niederschlagsmengen zwischen 15 und 25 Litern pro Quadratmeter in der Stunde. Die ganz großen Wetterkapriolen blieben aber zum Glück aus.

Wie es mit Regen und dunklem Himmel über Hamburg am Freitagmittag losging, das hat die Polizei von ihrem Präsidium in Alsterdorf aus gefilmt.

Sonnabend: erst Hoffnung, dann Regen

Ob die Teilnehmer des HSH Nordbank Runs in der HafenCity nass werden, wird in erster Linie wohl von ihrer Startzeit abhängen. Am Sonnabend liegt Hamburg laut Alexander Hübener vom Institut für Wetter- und Klimakommunikation an einer sogenannten Schauer- und Gewittergrenze. Dies macht genaue Vorhersagen schwierig.

Sicher ist aber, dass es punktuell bei Temperaturen um 20 Grad zu Schauern und Gewittern kommen wird und dass das Risiko im Verlauf des Tages steigt. Mit etwas Glück bleiben Frühstarter trocken und müssen nur mit frischen Windböen rechnen.

Sonntag steigen Chancen auf Sonnenschein

Für den Sonntag, an dem Tausende im Rahmen der Fahrradsternfahrt über die Köhlbrandbrücke radeln wollen, sind die Aussichten ein wenig besser: Zwar sinkt die Temperatur auf circa 17 Grad, doch nach Wolkenfeldern am Morgen zeigt sich die Sonne im Verlauf des Tages immer öfter und mit etwas Glück bleibt es trocken.

Für diejenigen, die bereits am Sonnabend absolut keine Lust mehr auf Regenschauer haben, denen rät Alexander Hübner, sich auf den Weg in den Norden nach Schleswig-Holstein zu machen. Aller Voraussicht nach bleibt beispielsweise die Kieler Woche bereits am Sonnabend von Regengüssen verschont.