Hamburg. 22.000 Fans versammelten sich am Donnerstag, um der deutschen Elf im Gruppenspiel gegen Polen beizustehen.

In strömendem Regen haben auf dem Hamburger Heiligengeistfeld über 22.000 Fans das Unentschieden der deutschen Elf im zweiten EM-Gruppenspiel gegen Polen verfolgt. Während sich die Fan-Arena rund zwei Stunden vor dem Anpfiff nur spärlich gefüllt hatte, versammelte sich pünktlich zum Spielanpfiff eine riesige Menschentraube vor der der 126 Quadratmeter großen Leinwand, um das Aufeinandertreffen der beiden Teams im Pariser Vorort Saint-Denis live zu verfolgen.

Mit Regencapes und Schirmen ausgerüstet stimmten zahlreiche deutsche Fans gleich zu Beginn verhaltene Fangesänge an, vereinzelt fegten auch Parolen kleinerer Gruppen polnischer Fans über den Platz.

Unter den 22.000 Zuschauern waren auch rund 900 polnische Fans.x
Unter den 22.000 Zuschauern waren auch rund 900 polnische Fans.x © imago/Revierfoto | imago sportfotodienst

Mieses Wetter vertreibt zahlreiche Zuschauer

Dass sich jedoch der anfänglich noch leichte Nieselregen zu einem starken Schauer entwickelte, der die gesamte erste Halbzeit über andauerte, verpasste der sowieso leicht angeschlagenen Stimmung jedoch einen weiteren Dämpfer. Zahlreiche Zuschauer verließen kurz vor der Halbzeit vorzeitig den Platz - viele von ihnen mit zerlaufener Schminke, triefenden Fahnen und aufgeweichten Fan-Perücken. Doch auch in der zweiten Halbzeit wollte der Funke trotz steigender Spielintensität nicht wirklich überspringen.

Regenschauer auf dem heiligengeistfeld. Ein Sommermärchen sieht anders aus
Regenschauer auf dem heiligengeistfeld. Ein Sommermärchen sieht anders aus © imago/Revierfoto | imago sportfotodienst

„Petrus ist anscheinend echt kein Fußballfan“, sagte Sabine Vogt, Pressesprecherin des Veranstalters, im Anschluss an den Abend. Zufrieden was sie dennoch: So habe man dieses Mal fast doppelt so viele Besucher für das Public-Viewing begeistern können. „Vor allem im Bereich der Einlasskontrollen waren wir sehr zufrieden. Alles ist schnell und vor allem friedlich abgelaufen“, sagte sie.

Deutsche und Polen feiern friedlich miteinander

Diese Einschätzung teilte auch die Polizei, die an diesem Abend routinemäßig mit einer Hundertschaft vor Ort war. Trotz bestehender Fanrivalitäten hätten die rund 900 polnischen Fans und die Anhänger des deutschen Teams harmonisch miteinander gefeiert, bestätigte ein Sprecher der Hamburger Polizei.

Auseinandersetzungen zwischen den Fangruppen gab es nicht
Auseinandersetzungen zwischen den Fangruppen gab es nicht © imago/Revierfoto | imago sportfotodienst

Im nächsten und damit letzten Gruppenspiel muss sich Deutschland am kommenden Dienstag gegen Nordirland dann erneut beweisen. Ihrem Traum eines „neuen Sommermärchens“ sind sie mit dem Unentschieden gegen Polen zumindest wieder etwas näher gekommen. Jetzt muss in Hamburg nur noch das Wetter mitspielen - dann kommt die Stimmung vielleicht von ganz allein.