Hamburg. Verbraucherschützer: Die neue Flasche dieser Mineralwassermarke ist kleiner und teurer. Der Hersteller wehrt sich.

Die Verbraucherschutzzentrale Hamburg geht mit dem Mineralwasserunternehmen Danone Waters hart ins Gericht. Die Verbraucherschützer werfen dem Unternehmen vor, mit dem Wasser Evian die Kunden über den Tisch zu ziehen, und haben Evian zu „Mogelpackung“ des Monats Juni gekürt. Wiederholt hatten die Hamburger in der Vergangenheit aufgedeckt, wie einfallsreich Hersteller und Händler dabei sind, wenn es um versteckte Preiserhöhungen geht.

In dem aktuellen Fall kritisieren die Verbraucherschützer die neue Verpackung der Mineralwasser­marke: Statt 1,5 Liter für 0,89 Euro gibt es das Mineralwasser jetzt bei einigen Händlern nur noch in einer Flasche mit 1,25 Liter zum Preis von 1,09 Euro, so die Verbraucherzentrale auf ihrer Homepage. „Das entspricht einer Preiserhöhung von knapp 50 Prozent.“ Zahlreiche Beschwerden von Verbrauchern seien bereits eingegangen, heißt es weiter.

An der Herkunft hat sich nicht geändert

Abgesehen von der reduzierten Füllmenge, habe sich nur die Optik der Flasche verändert. An der Herkunft des Wassers habe sich hingegen nichts geändert. „So schön die neu gestaltete Flasche auch ist, als Einwegpfandflasche landet sie sowieso nach Gebrauch in der Regel im Schredder des Pfandrück­gabe­automaten“ kritisiert die Verbraucherschutzzentrale weiter. Dies sei schon allein unter ökologischen Gesichtspunkten nicht nachvollziehbar.

Danone Waters bestreitet in einer schriftlichen Stellungnahme die Reduzierung und spricht dagegen von einer "Produktneueinführung". Dabei habe man sich an den Wünschen der Verbraucher orientiert, so das Unternehmen weiter. Die Verbraucherschützer bemängeln jedoch, dass in einigen Supermärkten nur noch die neue 1,25 Liter Flasche von Evian erhältlich sei.

Danone rechtfertigt Preiserhöhung

Der Vorwurf der „Mogelpackung“ streitet das Unternehmen ab. „Die neue Formatgröße ist deutlich auf der Schauseite der Flasche zu erkennen“, heißt es. „Außerdem sind die 1,25L Premium-PET-Flaschen, optisch klar erkennbar, kleiner als die früheren 1,5L Flaschen aus der Standard-Produktreihe.“ Die Preiserhöhung rechtfertigt Danone Waters durch die gestiegenen Herstellungskosten für die neue Verpackung. Zudem betreibe man einen „hohen Aufwand zur Reduktion des CO2-Fußabdrucks sowie zum Schutz unserer Quelle“.

Die Verbraucherschutzzentrale Hamburg ist davon nicht überzeugt: „Wer den Markt mit Einwegflaschen überschwemmt, statt auf Mehrweg zu setzen, sollte nicht mit Umwelt­freundlichkeit argumentieren“, so die Verbraucherschützer. Sie raten Kunden daher vor allem regionales Mineralwasser beim Kauf zu bevorzugen.