Hamburg. In memoriam Hellmuth Karasek: Zur heiteren Lesung in Hamburg kamen unter anderem Thomas Gottschalk, Günther Jauch und Ulrich Wickert.
Ein Erinnerungs-Abend für einen großen Publizisten und Kritiker, einen Schriftsteller und Unterhalter: In der Freien Akademie der Künste lasen am Mittwochabend Freunde und Weggefährten Hellmuth Karaseks aus dessen Texten. „In memoriam Hellmuth Karasek“ also, wie der vom Literaturhaus ausgerichtete Abend betitelt war – das wurde zu einem vor allem heiteren Gedenken, was Karasek, der Ende September 2015 mit 81 Jahren in Hamburg starb, ganz sicher gefallen hätte.
Zahlreiche Freunde und Weggefährten folgten der Einladung
Dass Karasek zeit seines Lebens geschätzt wurde, bewies das Defilee der Vortragenden eindrucksvoll: Es lasen die Publizisten Stefan Aust, Giovanni di Lorenzo, Matthias Matussek und Michael Jürgs, der TV-Journalist Ulrich Wickert, die Fernsehmoderatoren Günther Jauch, Reinhold Beckmann und Thomas Gottschalk. Außerdem der Theatermacher Jürgen Flimm sowie, in Anwesenheit von Ehefrau Armgard Seegers-Karasek, Karaseks Kinder Nikolas und Laura Karasek.
Drei Stunden, die wie im Flug vergingen
Verbunden mit persönlichen Erinnerungen an Karasek, den Großmeister des Witzes, der so gut war, wenn er einfach nur amüsiert von sich und der Umwelt den Alltag beobachtete, trug jeder der Eingeladenen etwas aus den Büchern Karaseks vor. Aus seiner Biografie oder seinem Schlüsselroman „Das Magazin“, aus seinen frühen Kritiken und seinen Kolumnen. Es war so kurzweilig, wie Karasek stets war – weshalb die drei Stunden wie im Flug vergingen.
Gravitätisch oder gar gramvoll ob des Schicksals, das uns allen blüht, war hier nichts. Es herrschte eine Atmosphäre der Dankbarkeit für die Stunden, die man mit Hellmuth Karasek verbringen durfte – bei dem Freundeskreis und den Familienangehörigen, aber auch bei den vielen Lesern Karaseks, die sich im bis zum letzten Platz gefüllten Saal versammelt hatten. Er habe vor allem die Fähigkeit gehabt, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen „und über sich zu lachen“, sagte Ulrich Wickert – und unterstrich völlig zu Recht den Vorbildcharakter, den eine solche Lebenshaltung hat.