Hamburg. Mit rund 10.000 Musikern will der Lehrer Jens Illemann den Weltrekord knacken. Teilnahme an dem XXL-Konzert weiter möglich.
Die Blicke der Schüler sind fest auf die Noten gerichtet, in den Gesichtern lässt sich die volle Konzentration ablesen – und ein bisschen Aufregung. Kein Wunder, denn das Schulorchester des Johannes-Brahms-Gymnasiums in Bramfeld probt nicht etwa für den nächsten Auftritt in der Pausenhalle, sondern für die Teilnahme am größten Orchester der Welt.
Am 9. Juli wollen die Schüler zusammen mit rund 10.000 weiteren Menschen in der Commerzbank-Arena in Frankfurt musizieren und damit den Weltrekord knacken – der wurde mit 7224 Musikern vor einigen Jahren in Australien aufgestellt.
Initiator des Projekts „Wir füllen das Stadion“ ist der Hamburger Jens Illemann, der seit Kurzem an dem Bramfelder Gymnasium Musik unterrichtet. Die Idee zu dem Riesenkonzert schwirrte dem 28-Jährigen schon seit Jahren im Kopf herum. Und eigentlich hatte er geplant, das Event im vergangenen Sommer im Stadion des HSV umzusetzen. Doch daraus wurde nichts. „Leider gab es kein Interesse von der Stadt, der Kulturbehörde und dem Landesmusikrat“, sagt Illemann.
Doch der Frust über die Absage währte nicht lange. Denn der Chef der Commerzbank-Arena in Frankfurt hatte auch von der Idee gehört und war begeistert. Inzwischen sind auch die Stadt Frankfurt, der dortige Tourismusverband und diverse Sponsoren mit im Boot.
Ungewöhnliche Musikmischung für Weltrekord-Versuch
Für das Weltrekord-Konzert hat sich Illemann für eine auf den ersten Blick eher ungewöhnliche Musikmischung entschieden. Neben Auszügen aus Dvoraks 9. und Beethovens 9. Sinfonie werden die Musiker eine Nummer aus dem Musical „Starlight Express“ und „Music was my first love“ von John Miles spielen. Mit der Auswahl möchte Illemann auch Menschen ansprechen, die sonst eher wenig klassische Musik hören. Auch einen Dirigenten hat er für sein ambitioniertes Vorhaben gefunden. Der Hamburger Stardirigent Wolf Kerschek, Gewinner des Echo Klassik und Hamburger Jazzpreises, wird die Musiker durch den Abend führen – über eine große Leinwand soll er für alle gut sichtbar sein.
Illemann rechnet neben 10.000 Musikern noch mit rund 30.000 Zuschauern. Bis jetzt haben sich bereits mehr als 5000 Teilnehmer registriert. Im Anschluss soll es eine große Party geben, bei der unter anderen Johannes Oerding, Daniel Wirtz und Yvonne Catterfeld spielen werden. Und was passiert, wenn sich nicht genug Musiker anmelden? „Das wird nicht passieren“, sagt Illemann. „Und wenn doch, dann spielen wir trotzdem.“
Weitere Informationen, Noten sowie Tickets unter: www.wirfuellendasstadion.de