Hamburg/Offenbach. Die Eisheiligen chillen den Norden. Das Wetter in Hamburg ist zum Weglaufen – doch wohin? Es gibt aber Hoffnung.
Dem Klimawandel ist nichts mehr heilig. Selbst die Eisheiligen, die den Einzug des Sommers und des wärmeren Wetters in Deutschland traditionell verzögern, kommen völlig durcheinander. Pankratius (12. Mai), Servatius (13. Mai) und Bonifatius (14. Mai) sowie die „Kalte Sophie“ am 15. Mai waren in vergangenen Jahren aus dem Takt des Kalenders geraten. Doch auch diese Gewöhnung ist 2016 passé.
„Aus Sicht der Eisheiligen ist das pünktliche kalte Wetter sicherlich erfreulich, mit Blick auf das lange Pfingstwochenende ist es für viele aber eher bedauerlich“, sagte Wetterdienst-Sprecher Andreas Friedrich dem epd. Laut Statistik sei auf den Wetterumschwung, der nach Märtyrern aus der frühen Christenzeit benannt wird, schon lange kein Verlass mehr. „In jüngerer Vergangenheit haben wir aber auch schon die ‘Heißheilige Sophie’ mit 30 Grad Celsius beobachtet“, sagte Friedrich.
Der kalte Wetterumschwung in den vergangenen 50 Jahren habe sich eher in Richtung des 1. Mai verlagert. „Im Grunde genommen brauchen wir für den Maifeiertag einen neuen Eisheiligen.“ Auch in diesem Jahr sei um den 1. Mai teilweise noch Schnee und Nachtfrost zu beobachten gewesen.
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Das Wetter in Hamburg und im Norden ist an Pfingsten zum Weglaufen – wenn es denn woanders besser wäre. Doch die Kältewelle hat das Land erfasst. Frost wird über 600 Meter erwartet. Schnee? Nicht ausgeschlossen.
Deutscher Wetterdienst: Twitter-Film zeigt Pfingstwetter
In Hamburg war es an Heiligabend gut 14, fast 15 Grad. An Pfingsten wird dieser Wert nur mit viel Glück erreicht. Das Pfingstwochenende pendelt sich zwischen 7 und 14 Grad Temperatur ein. Die Regenwahrscheinlichkeiten sind am Sonnabend (13 Prozent), Sonntag (62) und Pfingstmontag (42) höchst unterschiedlich. Meist regnet es ja gerade dann, wenn man raus will…
So sind die sommerlichen Tage also vorbei. Meteorologe Helge Tuschy vom Deutschen Wetterdienst (DWD) sagte, zunächst werde der Süden Deutschlands von immer heftigeren Schauern und Gewittern erfasst. Dann mache sich das üble Wetter auch im Norden breit.
Allerdings gibt es Hoffnung: In der Woche nach Pfingsten soll der Sommer zurückkehren, auch nach Hamburg.
Tödliche Tornados in den USA
Doch das ist nichts im Vergleich zu Wetterextremen, die derzeit an anderen Stellen des Erdballs zu beobachten sind. So sind in Äthiopien nach schweren Regenfällen mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen, viele davon bei einem Erdrutsch im Süden des Landes. Der Starkregen folgte einer der schlimmsten Dürren seit Jahrzehnten, die Meteorologen zufolge durch das Klimaphänomen El Niño ausgelöst wurde. Mehr als zehn Millionen Menschen in Äthiopien sind nach Uno-Angaben auf Hilfslieferungen angewiesen.
In Oklahoma in den USA sind bei extrem heftigen Tornados zuletzt zwei Menschen ums Leben gekommen. Ein Mann starb in seinem Haus, das von einem Wirbelsturm erfasst wurde. Mehrere Wirbelstürme wurden auch aus dem Bundesstaat Nebraska im Mittleren Westen der USA gemeldet.